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ANLEGER Frage: In deutsche Aktien investieren

Klaus Martini, Leiter der globalen Anlagestrategie für Privatkunden der Deutschen Bank, verrät, wo er den Dax Ende des Jahres sieht.

Der Deutsche Aktienindex ist aus dem Sommerloch gekommen und hat sich deutlich erholt. Wo sehen Sie den Dax Ende 2007 – und wie geht es im kommenden Jahr weiter?

Es war nur eine Frage der Zeit, wann die stabilen Fundamentaldaten wieder an Bedeutung gewinnen würden. Zwar ist nicht auszuschließen, dass die Prognosen für die US-Konjunktur weiter nach unten korrigiert werden, aber die Globalisierung und das damit verbundene Wachstum der Schwellenländer sollten die wirtschaftlichen Probleme in den USA zum größten Teil kompensieren. Und Deutschland steht auf der Seite der größten Globalisierungsgewinner.

Mittel- und langfristig sind die Aussichten für den Deutschen Aktienindex deshalb positiv zu bewerten. Außer dem konjunkturellen Umfeld sprechen dafür vor allem die Restrukturierungserfolge sowie die anhaltend stabile Gewinndynamik der Unternehmen im Dax. Denn in Deutschland gibt es Unternehmen, die dank der starken Weltwirtschaft kräftig verdienen und im großen Stil Aktien zurückkaufen. Die Dax-Unternehmen erzielen heute weit über 50 Prozent ihrer Umsätze im Ausland. Es zahlt sich jetzt aus, dass deutsche Unternehmen beispielsweise zu den Ersten gehörten, die den Chinaboom erkannt und dort investiert haben.

Auch im kommenden Jahr werden die Globalisierung und die Entstehung neuer Absatzmärkte eine treibende Kraft für die Aktienmärkte bleiben. Anleger, die ein gewisses Risiko in Kauf nehmen wollen, sollten deshalb weiter in deutsche Aktien investieren. Die Unternehmenszahlen in der aktuellen Berichtsaison dürften die Stabilität der deutschen Unternehmen untermauern. Wir rechnen für den Dax mit einem Gewinnwachstum von 18,5 Prozent für 2007 und 10,8 Prozent für 2008. Dennoch sollten Anleger sich auf kurzfristig anhaltend hohe Kursschwankungen an den Finanzmärkten einstellen.

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