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Wirtschaft: Anleger schalten Sky aus

Aktie des Bezahlsenders bricht um 24 Prozent ein

München - Eigentlich wollte Brian Sullivan nur noch gute Nachrichten verkünden. Doch der stets freundlich dreinschauende neue Chef des tief in der Krise steckenden Bezahlsenders Sky Deutschland wird kaum dazu kommen. Vom ehrgeizigen Ziel, 2011 zumindest operativ schwarze Zahlen zu schreiben, hat er sich verabschiedet, ebenso von den vorhergesagten Abo-Zuwächsen. Nach einem schlechten zweiten Quartal brennt das Dach des Senders, der schon unter seinem alten Namen Premiere Probleme hatte, noch einmal heller.

Die Feuerwehr heißt wieder Rupert Murdoch, und der Medienzar probiert es mit einer bekannten Taktik – er löscht mit Geld. Mit Hilfe des Großaktionärs News Corporation, Murdochs Medienkonzern, sollen mindestens 340 Millionen Euro in die Sky-Kassen kommen – die siebte Kapitalerhöhung, die der Pay-TV-Anbieter seit dem Börsengang 2005 plant.

Sullivan hat mit der Ankündigung am Montagabend viele Anleger geschockt. Der Kurs der Aktie brach am Dienstag um fast 26 Prozent auf historische Tiefststände um 1,05 Euro ein. Das ohnehin nicht überbordende Vertrauen in den Bezahl-Kanal ist erschüttert. An der Börse war zwar mit einer Kapitalerhöhung bis Ende 2011 gerechnet worden, die Höhe sei aber eine böse Überraschung, sagte ein Händler.

Doch Sullivan ist weiter fest davon überzeugt, dass profitables Bezahl-TV hierzulande möglich sei. Dafür brauche es Qualität und ein gutes Angebot. Genau dorthin soll das frische Kapital fließen. Wie erfolgreich Pay-TV sein kann, hat Sullivan in Großbritannien gelernt. Dort arbeitete er für Murdoch beim erfolgreichen Abo-Kanal BSkyB. Bisher sollte Sky 2011 profitabel werden, dafür hätte der Sender zwischen 2,8 und drei Millionen Abonnenten gebraucht. 2,47 Millionen sind es derzeit. 80 000 neue Kunden wären pro Quartal nötig gewesen, gerade mal 6000 waren es zuletzt im zweiten Vierteljahr. dpa

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