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Wirtschaft: Anleger weiterhin misstrauisch: Die Orange-Aktie wird billiger

Die Anleger haben ihr Misstrauen gegenüber Telekommunikationsaktien noch nicht überwunden. Angesichts der immer noch schwierigen Marktlage für die Papiere der Branche hat France Télécom jetzt die Preisspanne für den Börsengang der Mobilfunktochtergesellschaft Orange gesenkt.

Die Anleger haben ihr Misstrauen gegenüber Telekommunikationsaktien noch nicht überwunden. Angesichts der immer noch schwierigen Marktlage für die Papiere der Branche hat France Télécom jetzt die Preisspanne für den Börsengang der Mobilfunktochtergesellschaft Orange gesenkt. France Télécom habe das Orderbuch für Orange kaum voll bekommen, sagten Händler. Die Leute seien übersättigt mit Telekom-Aktien.

Die Orange-Aktie kostet nun zwischen 9,50 und elf Euro (18,58 bis 21,51 Mark). Bislang waren zwischen 11,50 und 13,50 Euro (22,49 und 26,40 Mark) angesetzt. Die Zeichnungsfrist für die Aktie endet am Freitag. Für Privatanleger, die zunächst bis Donnerstag zeichnen konnten, wurde die Frist auf Freitag ausgedehnt. Mit der neuen Preisspanne wird der Unternehmenswert von Orange auf zwischen 45,6 Milliarden und 52,8 Milliarden Euro angesetzt. Im Mai vergangenen Jahres hatte France Télécom den Wert von Orange noch mit 150 Milliarden Euro angegeben.

Nach der Ankündigung von France Télécom sind auch andere Telekom-Aktien quer durch Europa am Mittwoch unter Druck geraten. Die Papiere der Deutschen Telekom büßten im Frankfurter Aktienhandel bis zum Mittag 2,53 Prozent auf 33,50 Euro ein, British Telecom gaben 5,61 Prozent auf 681 Pence ab, während France Télécom sechs Prozent auf 83,65 Euro verloren.

Der Orange-Börsengang gilt als Test für die Aufnahmefähigkeit der europäischen Aktienmärkte und für weitere Emissionen von Mobilfunkfirmen in diesem Jahr. Nächster Kandidat ist voraussichtlich die Mobilfunksparte von British Telecom. Auch die niederländische KPN und die Deutsche Telekom wollen ihre Mobilfunktöchter noch in diesem Jahr an die Börse bringen.

"Die Euphorie für die Mobilfunkbranche ist verflogen", sagt Ralf Hallmann, Analyst der Bankgesellschaft Berlin. Die zögerliche Nachfrage nach der Orange-Aktie - vor allem bei institutionellen Anlegern - sei in der Marktschwäche begründet und habe weniger mit der Position von Orange zu tun. "Wir befinden uns in einer Grauphase: Den Erfolg des neuen Mobilfunkstandards UMTS werden wir erst in fünf bis acht Jahren sehen, die hohen Kosten fallen aber bereits heute an." Und ob sich überhaupt Erfolg einstellt, werde immer skeptischer gesehen. France Télécom habe jedoch beim Termin für den Orange-Börsengang keine Wahl gehabt. Grund ist die Verpflichtung von France Télécom, bis zum 31. März eigene Aktien im Wert von sieben Milliarden Euro von Vodafone zurückzukaufen. Ähnlich unter Druck, die Mobilfunktochter möglichst schnell an die Börse zu bringen, um Kasse zu machen, steht auch British Telecom. Die Deutsche Telekom könne sich dagegen Zeit lassen und den Börsengang auch auf Anfang kommenden Jahres verschieben, sagt Hallmann. Die Übernahme von Voicestream werde schließlich mit T-Aktien bezahlt.

vis

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