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Anlegerverband: "Deutsche Bahn nicht börsenreif"

Die Deutsche Bahn ist nach Einschätzung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz "immer noch nicht börsenreif". Die Bahn leide auch unter einem "Personalüberhang".

Berlin - Der bundeseigene Verkehrskonzern, der bis 2009 an die Börse gebracht werden soll, bekomme seine Umstrukturierung "nicht wirklich nicht den Griff" und sei dabei auch "ein bisschen spät dran", sagte der Sprecher des Anlegerverbandes, Jürgen Kurz.

Bei kaum einem anderen Unternehmen seien die für einen Börsengang genannten Termine so oft verschoben worden wie bei der Bahn. Nachteilig sei auch das von der großen Koalition gewählte Privatisierungsmodell, zu dem bis Ende März ein Gesetzentwurf erwartet wird.

Demnach sollen Schienennetz und Bahnhöfe dem Bund übertragen werden. Die Bahn soll das Netz aber mindestens zehn Jahre lang zusammen mit dem Fahrbetrieb bewirtschaften und in der Bilanz führen dürfen. So hat es der Bundestag im November beschlossen.

Privatisierung schmälert den Wert

Aktionärsschützer Kurz sagte, ordnungspolitische sei das Konzept nachzuvollziehen. "Es schmälert aber den Wert der Bahn deutlich." Entsprechend geringer werde auch der Erlös eines Börsengangs sein. Aus Sicht künftiger Investoren wäre es "sinnvoller, die Bahn komplett an die Börse zu bringen".

Ähnlich wie die ehemaligen Staatskonzerne Post und Telekom leide die Bahn noch immer unter einem "Personalüberhang" vor allem in der Verwaltung. Bislang habe der Konzern nur einen kleinen Gewinn erwirtschaftet. Angesichts eines härteren Preiskampfs auch mit Fluggesellschaften könne die Bahn im Inland kaum wachsen. Im Ausland müsste sie in großem Umfang investieren. Bahnchef Hartmut Mehdorn habe bislang nicht schlüssig dargelegt, woher das Wachstum kommen soll. "Und wo die Wachstumsfantasie fehlt, da fehlt auch die Kursfantasie." (tso/dpa)

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