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Wirtschaft: Annäherung bei der Lufthansa

Nach dem Ende des Pilotenstreiks deutet der Konzern ein höheres Angebot an

Frankfurt am Main - Nach dem 36-stündigen Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Cityline müssen Passagiere zunächst nicht mehr mit Störungen im Flugverkehr rechnen. Am Wochenende werde es als Spätfolgen der Arbeitskämpfe des Bodenpersonals nur noch vereinzelt weniger Flüge geben, teilte die Lufthansa mit. Am Freitagmittag war der dritte Streik von Piloten innerhalb eines Monats zu Ende gegangen. 500 Flüge waren ausgefallen, 140 davon am Freitag.

In dem Tarifkonflikt zwischen den Piloten der Tochterfirma und der Lufthansa deutet sich derweil eine Einigung an. Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber forderte die streikenden Piloten auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Lufthansa will notfalls einen neutralen Schlichter akzeptieren. Mayrhuber sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, die Streiks gefährdeten die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns. Die Piloten „verdienen bereits in der Größenordnung 20 bis 25 Prozent mehr als vergleichbare Piloten im Regionalverkehr“. Das jüngste Angebot biete zudem „Luft nach oben“, ergänzte ein Sprecher. Die Cityline hatte zuletzt 5,5 Prozent mehr Geld bei 18 Monaten Laufzeit sowie eine Einmalzahlung von 5000 bis 7000 Euro angeboten.

Die Pilotenvereinigung Cockpit erwartet dennoch „zeitnah“ ein neues Angebot, wie eine Sprecherin sagte. Weitere Streiks kündigte sie nicht an. Man werde dem Arbeitgeber Zeit geben, den Streik zu bewerten, sagte Ilona Ritter, Leiterin Tarifpolitik bei der Pilotengewerkschaft. „Das Signal, dass unsere Piloten geschlossen für ihre Forderungen eintreten, ist rübergekommen.“ Die Vereinigung wirft der Lufthansa vor, bisher kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt zu haben.

Unabhängig davon läuft derzeit bei der Gewerkschaft Verdi eine Urabstimmung über den erzielten Tarifkompromiss. Danach sollen die 50 000 Beschäftigten der größten deutschen Fluggesellschaft am Boden und in der Kabine rückwirkend zum 1. Juli 5,1 Prozent mehr Geld erhalten, vom 1. Juli 2009 an weitere 2,3 Prozent. Die Piloten des Lufthansa-Mutterkonzerns hatten ebenfalls mit Warnstreiks gedroht. Sie fordern eine eigene Konzern-Personalvertretung. dpa

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