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Wirtschaft: Apple leistet sich eine Dividende

Konzern hat Reserven von 100 Milliarden Dollar.

Cupertino/Berlin - Unter Steve Jobs hätte es das wohl nicht gegeben. Erstmals seit 1995 beteiligt der Technologiekonzern Apple seine Aktionäre am Erfolg der vergangenen Jahre – in Form von Dividenden-Zahlungen. In den kommenden gut drei Jahren erhalten die Anteilseigner auf diese Weise 45 Milliarden Dollar oder 2,65 Dollar je Aktie und Quartal, wie das Unternehmen am Montag ankündigte.

Der im vergangenen Jahr verstorbene Steve Jobs, der 1997 an die Spitze des angeschlagenen Unternehmens zurückkehrte, galt als unverrückbarer Gegner einer solchen Ausschüttung. Auch sein Nachfolger Tim Cook hatte bislang die Erwartungen gedämpft – trotz eines Kapitalberges von 97,6 Milliarden Dollar, auf denen das inzwischen wertvollste Unternehmen der Welt sitzt. „Wir geben unser Geld aus, als wären es unsere letzten Pennys“, sagte er im Februar vor Investoren. Neben der Erfolgsbeteiligung will das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino eigene Aktien im Wert von zehn Milliarden Dollar zurückkaufen.

Vor allem der Erfolg von iPhone und iPad trieb die Geldreserven zuletzt immer schneller in die Höhe. Allein im abgelaufenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2011/12 (1. Oktober bis 30. September) blieben unter dem Strich 16 Milliarden Dollar übrig. Vergangene Woche begann der Verkauf der dritten iPad-Generation. In einer Telefonkonferenz sprach Cook in diesem Zusammenhang von einem Rekordwochenende, ohne allerdings konkrete Angaben zu machen.

Angesichts der guten Entwicklung stellt sich die Frage, inwieweit Apple seine Reserven für die Dividenden-Zahlungen überhaupt anzapfen muss. Analysten erwarten allein für das laufende Geschäftsjahr einen Gewinn von 75 Milliarden Euro. Die Dividende schlägt mit knapp zehn Milliarden Euro jährlich zu Buche. Bisher ging Apple sehr zurückhaltend mit den Reserven um. Kleinere Firmen wurden gekauft oder Milliarden-Deals abgeschlossen, die eine Versorgung mit wichtigen Bauteilen wie Bildschirmen oder Flash-Speichern sichern.

Die Dividendenrendite liegt mit rund 1,8 Prozent etwa im Rahmen dessen, was Analysten erwartet hatten und andere Technologiekonzerne zahlen. Zum Vergleich: Eine zehnjährige US-Staatsanleihe erzielt derzeit 2,3 Prozent. Bei Apple-Aktionären bleibt die Hoffnung auf Kurssteigerungen – allein in diesem Jahr legten die Papiere um mehr als 40 Prozent zu. Am Montag tendierten sie an der US-Technologiebörse Nasdaq rund 1,5 Prozent fester. sf/dpa

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