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Laut Quartalszahlen von dieser Woche schrumpft das Geschäft von Apple - erstmals seit 13 Jahren.

© Fot/Illustration: Dado Ruvic/Reuters

Apple schrumpft: Jetzt steigt auch der berüchtigte Investor Carl Icahn aus

Der als aggressiver Investor bekannte Milliardär Carl Icahn hat sich von seiner Apple-Beteiligung getrennt. Grund sei ein mögliches Problem in China. Ist das die Trendwende?

Carl Icahn ist berüchtigt für seine Art, sich bei Unternehmen einzukaufen und dann seinen Willen beim Management durchzusetzen. Bei Apple stieg der Milliardär jetzt aus. Der Grund sei vor allem die Sorge um das Geschäft des iPhone-Konzerns in China gewesen, sagte Icahn am Donnerstag im TV-Sender CNBC.

Die Behörden könnten „einschreiten und es für Apple sehr schwierig machen, dort zu verkaufen“, erklärte er. Vor kurzem war bekannt geworden, dass das Film- und E-Book-Angebot von Apple in China blockiert wurde. Die Regierung machte insgesamt deutlich, dass sie stärker gegen westlichen Einfluss vorgehen wolle.

Der chinesische Markt ist für Apple immer wichtiger geworden, der Konzern macht dort inzwischen rund ein Viertel seines Geschäfts. Apple-Chef Tim Cook kündigte zuletzt an, er werde auch ungeachtet der aktuellen wirtschaftlichen Turbulenzen in China die Investitionen dort nicht zurückfahren. Die Lage dort sei stabiler als befürchtet worden sei, sagte er.

Icahn hatte Apple-Papiere im Wert von mehreren Milliarden Dollar zusammengekauft und auf den Konzern Druck gemacht, Anteilseigner über Aktienrückkäufe und Dividenden stärker an den Milliardengewinnen zu beteiligen. Apple erhöhte die über mehrere Jahre verteilten Ausschüttungen dieses Woche um 50 Milliarden Dollar auf insgesamt 250 Milliarden Dollar. Icahn sagte, er habe an den Apple-Aktien etwa zwei Milliarden Dollar verdient.

Icahn hatte den Einstieg bei Apple im August 2013 bekanntgegeben. Ende vergangenen Jahres hielt er Anteile im Wert von rund fünf Milliarden Dollar.

Der 80-jährige Icahn ist berüchtigt für die Vorgehensweise, sich bei Unternehmen einzukaufen und dann Ausschüttungen oder eine Zerschlagung zu fordern. Er halte Apple weiterhin für ein „großartiges Unternehmen“, das von Cook gut geführt werde, und er könne sich einen späteren Wiedereinstieg vorstellen, sagte Icahn jetzt CNBC. Er hatte früher stets erklärt, Apple sei an der Börse unterbewertet. Die Aktie verlor in den vergangenen zwölf Monaten wegen der Sorge der Anleger um das zukünftige Wachstum gut ein Viertel ihres Werts. Apple ist an der Börse aktuell gut 490 Milliarden Dollar wert - während der Konzern allein Geldreserven von 233 Milliarden Dollar hat.

Apple feierte Anfang April den 40. Geburtstag seit der Gründung 1976 durch Steve Jobs und Steve Wozniak. Jobs, der zwischenzeitlich von Investoren entmachtet worden war, verhalf der Firma nach seiner Rückkehr zu Beginn des Jahrtausends zu einem unvergleichlichen Aufstieg. Jobs erlag im Oktober 2011 einem Krebsleiden.

Diese Woche hatte das Unternehmen Quartalszahlen veröffentlicht - und eine Trendwende beim Verkauf des großen Umsatz- und Gewinnbringers iPhone melden müssen. Der war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Apple erstmals seit 13 Jahren kein Wachstum mehr melden konnte. Mancher sieht darin eine Trendwende beim mittlerweile - gemessen am Börsenwert - größten Konzern der Welt. Um Investoren bei Laune zu halten, kündigte Apple-Chef Tim Cook zugleich an, die Ausschüttungen an die Anleger um weitere 50 Milliarden Dollar zu erhöht. Damit summieren sie sich auf 250 Milliarden Dollar. Gleichwohl brach die Aktie ein, fiel wieder auf den Stand von Mitte Februar. Am Donnerstag verlor sie in New York erneut 2,5 Prozent.

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