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Wirtschaft: AQ-Analystenvergleich: Salomon ist Gewinner

Der Überraschungssieger des aktuellen AQ-Analystenvergleichs heißt Schroder Salomon Smith Barney (SSSB). Die Investmentsparte des US-Finanzriesen Citigroup kletterte europaweit vom achten auf den zweiten Platz und verpasste nur knapp den Gesamtsieg.

Der Überraschungssieger des aktuellen AQ-Analystenvergleichs heißt Schroder Salomon Smith Barney (SSSB). Die Investmentsparte des US-Finanzriesen Citigroup kletterte europaweit vom achten auf den zweiten Platz und verpasste nur knapp den Gesamtsieg. Das ergibt die jüngste Studie von AQ Publications. Das Londoner Institut prüft regelmäßig Ertragsprognosen von Analysten auf Genauigkeit und Zuverlässigkeit.

"Salomon hat sich in allen europäischen Märkten stark verbessert", sagt AQ-Chef Graham Field. Für Werte aus der Schweiz und den Benelux-Ländern lieferten die Salomon-Analysten die besten Prognosen. In der Auswertung für deutsche Unternehmen schob sich SSSB vom 18. auf den vierten Rang. Die Salomon-Analysten profitierten davon, dass die AQ-Studie in diesem Quartal erstmals die Unternehmensergebnisse des Jahres 2000 berücksichtigt. Grafik: Die besten Prognosen Die europäische AQ-Rangliste basiert auf Ertragsprognosen für die größten kontinentaleuropäischen Werte im Aktienindex FTSE Eurotop 300. Die Messzahlen liefert IBES, einer der weltweit größten Anbieter von Finanzdaten. Die nationalen Ranglisten stellen Unterauswertungen dar, in denen jeweils nur Unternehmen eines Landes berücksichtigt sind. Europa-Sieger des AQ-Vergleichs wurde, wie im Vorquartal, die Fortis-Bank. Der niederländisch-belgischen Finanzgruppe half dabei ihre Konzentration auf Unternehmen aus den Benelux-Länder. Sie gelten im europäischen Maßstab als vergleichsweise gut prognostizierbar. Durch die erstmalige Erfassung der Unternehmensergebnisse des Jahres 2000 ergaben sich für mehrere Banken große Sprünge gegenüber ihrem bisherigen Tabellenplatz. Zu den großen Aufsteigern der aktuellen AQ-Ranglisten zählt neben SSSB auch die Research-Abteilung von ABN Amro. Die Niederländer landeten europaweit auf Rang drei - nach einem enttäuschenden 12. Platz beim vorigen Mal. In Deutschland sprang ABN Amro sogar von Platz sieben an die Spitze des Feldes. Das Bankhaus hat nach eigenen Angaben sein Research-Management grundlegend neu aufgestellt. Kürzlich hat ABN Amro angekündigt, man habe im weltweiten Wertpapiergeschäft rund 500 Stellen gestrichen. Ein Sprecher bestätigte, dass davon auch das europäische Research betroffen sei. Ob die Prognosequalität unter den Kürzungen leidet, werden künftige AQ-Studien zeigen.

Die AQ-Ranglisten messen die Genauigkeit ("Accuracy") der Ertragsschätzungen von Analysten. Hierzu berechnet Autor Field so genannte "Accuracy Quotients" (AQs). Das Messverfahren vergleicht die Trefferquoten der Banken in den vergangenen drei Jahren. Berücksichtigt wird auch, wie oft und wie stark die Analysten ihre Schätzungen ändern. Häufige Korrekturen um große Intervalle führen zur Abwertung. Denn institutionelle und private Anleger legen Wert auf dauerhafte, verlässliche Prognosen.

Bei der Beurteilung der Rangplätze spielt die Anzahl der bewerteten Prognosen eine Rolle. Grundsätzlich gilt: Je mehr Unternehmen eine Bank bewertet hat, desto aussagekräftiger ist ihr Rang. "Der Aufstieg von SSSB steht daher auf einer solideren Basis als der von ABN Amro", sagt AQ-Chef Field. Bei den Amerikanern ergibt sich die Durchschnittsnote aus 58 Prognosen, bei den Niederländern sind es lediglich 41. Das Haus mit den meisten Prognosen für Europas Top-Konzerne, Merrill Lynch, musste einen Rückschlag hinnehmen. Trotz des Rutsches vom zweiten auf den sechsten Platz hielten sich die Amerikaner aber im oberen Drittel der europaweiten AQ-Liste. In Deutschland landete Merrill Lynch auf einem mäßigen zwölften Platz.

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