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Wirtschaft: Arbeitgeber bieten 1,5 Prozent mehr Lohn

IG Metall lehnt ab und droht mit Streik - Fortsetzung der Tarifverhandlungen in der MetallindustrieArbeitgeber und Gewerkschaft der Metall- und Elektroindustrie haben ihre Tarifverhandlungen in drei Bezirken am Montag ohne Annäherung vertagt. Zwar legten die Arbeitgeber zu Beginn der zweiten Runde in Norddeutschland und in Baden-Württemberg Angebote zu Lohnerhöhungen und einem vorzeitigem Ausstieg aus dem Berufsleben vor, diese wurde aber von der IG Metall als nicht akzeptabel abgelehnt.

IG Metall lehnt ab und droht mit Streik - Fortsetzung der Tarifverhandlungen in der Metallindustrie

Arbeitgeber und Gewerkschaft der Metall- und Elektroindustrie haben ihre Tarifverhandlungen in drei Bezirken am Montag ohne Annäherung vertagt. Zwar legten die Arbeitgeber zu Beginn der zweiten Runde in Norddeutschland und in Baden-Württemberg Angebote zu Lohnerhöhungen und einem vorzeitigem Ausstieg aus dem Berufsleben vor, diese wurde aber von der IG Metall als nicht akzeptabel abgelehnt. Für die IG Metall Küste kündigte Bezirkschef Frank Teichmüller Streiks nach Ende der Friedenspflicht am 28. März an, wenn auf dem Verhandlungswege bis dahin keine Fortschritte erkennbar seien.

Die Gewerkschaft will neben Lohnerhöhungen in diesem Jahr auch tarifliche Regelungen für den von ihr angestrebten "Ausstieg mit 60" durchsetzen. Damit sollen ältere Beschäftigte durch ein vorgezogenes Ausscheiden aus dem Berufsleben Arbeitsplätze für Jüngere freimachen. Insgesamt fordert die IG Metall Verbesserungen im Volumen von 5,5 Prozent, während die Arbeitgeber 2,6 Prozent als Obergrenze bezeichnet haben. Die Arbeitgeber begründen das 2,6-Prozent-Angebot mit der gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsrate, wie sie vom Sachverständigenrat in diesem Jahr erwartet wird, und mit der Erklärung aus dem Bündnis für Arbeit vom 9. Januar.

In den Bezirken Baden-Württemberg und Küste boten die Arbeitgeber ein für drei Jahre geltendes Tarif-Paket an. Danach sollen die Tarife in den Jahren 2000 bis 2002 um jeweils 1,5 Prozent erhöht werden. Dieser Vorschlag sichere die Reallöhne, sagte der Vorsitzende des Verbandes der Metallindustrie Baden-Württemberg, Klaus Fritsche, in Böblingen. Fritsche plädierte für eine Korrekturklausel im Tarifvertrag, mit der außergewöhnlichen Abweichungen von der prognostizierten gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsentwicklung Rechnung getragen werden könne. Die Arbeitgeber erklärten sich bereit zu einer Beschäftigungsbrücke zwischen Jung und Alt durch einen Ausbau der Altersteilzeit. Dies solle über ein betriebliches Alterskonto finanziert werden, in das die Arbeitgeber 0,5 Prozent der jeweiligen Lohnsumme und die Beschäftigten 0,5 Prozent der Tariferhöhung in diesem Jahr einzubringen hätten. Der norddeutsche IG-Metall-Bezirksleiter Teichmüller erklärte, damit werde die anstehende Lohnerhöhung auf ein Prozent reduziert und den Arbeitnehmern ein Reallohnverzicht zugemutet. Die Vorstellungen der Gewerkschaft zur Rente mit 60 seien in dem Angebot nicht wiederzuerkennen. Der baden-württembergische IG-Metall-Chef Berthold Huber sagte, die angebotene Lohnerhöhung werde bei den Arbeitnehmern einen Aufschrei der Empörung hervorrufen. Die Geduld der Beschäftigten werde irgendwann erschöpft sein, warnte Huber die Gegenseite.

Im Bezirk Hannover haben die Arbeitgeber nach Angaben der Gewerkschaft ein eigenes Modell für eine Beschäftigungsbrücke angekündigt. Als Bedingung dafür habe die Gegenseite dann aber nicht akzeptable Vorleistungen wie die dreijährige Laufzeit des neuen Tarifvertrages gefordert, sagte ein Gewerkschaftssprecher.

In Baden-Württemberg wollen die Tarifparteien die Verhandlungen für die 820 000 Beschäftigten der Branche am 13. März fortsetzen. Im Bezirk Küste mit 180 000 Metall-Arbeitnehmern wurde für die dritte Runde der 16. März vereinbart. Im Bezirk Hannover wird am 20. März für 80 000 Metaller weiter verhandelt.

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