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Wirtschaft: Arbeitnehmervertreter der Bankgesellschaft im Streit

Die Auseinandersetzungen innerhalb der Bankgesellschaft haben auch auf die Arbeitnehmervertreter übergegriffen. Auf einer Betriebs- und Personalrätekonferenz des Konzerns am 8.

Die Auseinandersetzungen innerhalb der Bankgesellschaft haben auch auf die Arbeitnehmervertreter übergegriffen. Auf einer Betriebs- und Personalrätekonferenz des Konzerns am 8. und 9. November seien "die Fetzen geflogen", berichten Insider. Den Betriebsräten des privatrechtlichen Bereichs seien von den Personalräten der öffentlich-rechtlichen Sparte Posten im Umfeld des Personalrates angeboten worden, wenn sie ihren Widerstand gegen eine öffentlich-rechtliche Lösung für den Konzern aufgeben. Treibende Kraft soll der Personalratsvorsitzende des Konzerns, Helmut Tesch, sein. Bisher ist die Landesbank, zu der auch die Sparkasse gehört, öffentlich-rechtlich. Die Bankgesellschaft (Holding) und die Niederlassung Berliner Bank sind privatrechtlich. Das Land will den Konzern verkaufen. Interessiert sind private Investoren und der Sparkassenverband.

Auf Rückfrage des Tagesspiegels sagte Bernd Reinhard, Betriebsratsvorsitzender der Berliner Bank, er habe nur für kurze Zeit an der Konferenz teilgenommen. Allerdings sei auch ihm von dritter Seite mitgeteilt worden, dass Betriebsräten Posten in Aussicht gestellt worden seien. Ihm sei jedoch kein Angebot unterbreitet worden. "Es gibt kein Postengeschacher", widersprach Verdi-Sekretär Joachim Tonndorf diesen Darstellungen. Tonndorf, der im Aufsichtsrat der Bankgesellschaft sitzt, sagte, es handle sich um eine "totale Fehlinterpreation" der Debatte über die Zusammenführung von Betriebsräten und Personalräten nach einem Verkauf des Konzerns. Ganz unabhängig vom Ausgang der Verkaufsverhandlungen sollten die ehemaligen Betriebs- und Personalräte gemeinsam bis zu einer Neuwahl die Interessen der Mitarbeiter vertreten. Personalratschef Tesch verwies zudem auf eine von Betriebs- und Personalräten gemeinsam getroffene "Resolution" mit dem gleichen Inhalt. Voraussetzung für die angestrebte Übergangsregelung sei die Zustimmung der Arbeitgeber, da die Arbeitnehmervertreter freigestellt werden. Die Übergangsphase werde von kurzer Dauer sein, so Tonndorf, da es nach der Neuordnung des Konzerns ohnedies zu Neuwahlen der Arbeitnehmervertreter kommen werde.

Zweiter Diskussionspunkt war die mögliche Ausgliederung der Datenverarbeitung des Konzerns. Bisher arbeitet die Bankgesellschaft teilweise mit der Datenverarbeitungsgesellschaft des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes zusammen. Daneben kümmert sich die privatrechtliche BB Data um die Datenverarbeitung im Konzern. Eine Entscheidung wird der Aufsichtsrat vermutlich am 30. November treffen.

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