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Wirtschaft: Arbeitsämter suchen dringend Lehrstellen

NÜRNBERG / BERLIN . Mit einer massiven Lehrstellen-Offensive haben die Arbeitsämter am Dienstag versucht, zusätzliche Ausbildungsplätze verfügbar zu machen.

NÜRNBERG / BERLIN . Mit einer massiven Lehrstellen-Offensive haben die Arbeitsämter am Dienstag versucht, zusätzliche Ausbildungsplätze verfügbar zu machen. Rund 10 000 Mitarbeiter der Ämter warben am "Tag des Ausbildungsplatzes" in 40 000 Betrieben, Praxen und Verwaltungen um weitere Jobs für junge Menschen. Vor allem in Ostdeutschland ist die Lage prekär. Dort kommen auf eine offene Stelle fünf Interessenten.

"Wir brauchen über die normalen Stellenmeldungen hinaus noch rund 10 000 zusätzliche Lehrstellen", sagte der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda. Er selbst forschte bei vier Betrieben im Raum Mannheim nach zusätzlichen Kapazitäten. Dabei forderte er die Arbeitgeber im Dienstleistungsbereich auf, verstärkt auszubilden. "Gerade im Berufsfeld Neue Medien fehlen Angebote", meinte Jagoda. Auch die ausländischen Arbeitgeber sollten vermehrt Ausbildungsplätze anbieten, meinte der Chef der Bundesanstalt.

Das Ringen um genügend Lehrstellen wird nach Einschätzung der Bundesanstalt noch bis ins Jahr 2007 anhalten. Bis zu diesem Zeitpunkt steigt Jahr für Jahr die Zahl der Schulabgänger. Allein 1999 verlassen 12 000 Jugendliche mehr die Schule als im vergangenen Jahr. Erfahrungsgemäß bewerben sich 52 Prozent der Schulabsolventen um eine betriebliche Ausbildung. Vor allem in Ostdeutschland klafft eine große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. So standen Ende April 124 000 noch nicht vermittelten Bewerbern nur 25 000 offene Lehrstellen zur Verfügung. Im Westen war das Verhältnis mit 207 000 Bewerbern und 144 000 offenen Stellen wesentlich entspannter.

Insgesamt ist die Lage im Vergleich zum Vorjahr etwas günstiger: Bundesweit waren 331 000 junge Menschen ohne Lehrstelle, 5,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auf der Angebotsseite waren 169 000 offene Stellen registriert, ein Plus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu dieser Situation hat nach Angaben der Bundesanstalt das Sofortprogramm der Bundesregierung für 100 000 junge Menschen beigetragen.

In Berlin wurden am Dienstag zwei Firmen für ihr Engagement bei der Ausbildung vom Regierenden Bürgermeister, Eberhard Diepgen, geehrt. Die Vereinigte Energiewerke AG (Veag) in der Chausseestraße will zusätzlich zu den vorhandenen 686 Ausbildungsverhältnissen in diesem Jahr weitere 166 Plätze in der Region anbieten. Der Kleinbetrieb Uwetec Umweltschutzanlagenbau in der Köpenicker Straße will erstmals zwei oder drei Ausbildungsplätze schaffen.

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