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Aufbau. Die Zahl der Erwerbstätigen steigt - in Berlin stärker als im Bundesschnitt.

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Arbeitsmarkt Dezember und 2014: So wenig Erwerbslose wie seit der Wiedervereinigung nicht

Trotz der im zweiten Halbjahr eingetrübten Stimmung in der Wirtschaft, entwickelt sich der Arbeitsmarkt auch im Dezember positiv - auch in Berlin. Die Arbeitgeber in der Region sehen aber noch Handlungsbedarf.

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat zum Jahresende den geringsten Dezember-Wert seit der Wiedervereinigung erreicht. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) registrierte im Dezember 2,764 Millionen Arbeitslose. Das waren 47.000 mehr gewesen als im November, aber 110.000 weniger als vor einem Jahr, wie die Behörde am Mittwoch in Nürnberg mitteilte.

Der Dezember-Bestwert aus dem Jahr 1991 wurde damit um 5000 Arbeitslose unterschritten. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,4 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2014 ging die Arbeitslosigkeit um 52.000 auf 2,898 Millionen bei einer Quote von 6,7 Prozent zurück.

Berlin schließt sich Bundestrend an

In der Tendenz entwickelte sich der Berliner Arbeitsmarkt zum Jahresende ähnlich. Die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg zählte im Dezember 191.813 Arbeitslose in der Hauptstadt. Das waren 167 mehr als im November und 9.856 weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 10,5 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte über dem Wert im November und 0,7 Prozentpunkte unter der Quote vom Dezember 2013.

"Mit erfreulichen Arbeitsmarktdaten geht das Jahr 2014 zu Ende", sagte Jutta Cordt, Chefin der Regionaldirektion. Das zeige, dass die Wirtschaftslage in Berlin sehr stabil sei.

Berliner Unternehmen suchten weiterhin Mitarbeiter. "Mit einem Beschäftigungs-Plus von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen wir bundesweit an der Spitze", bilanzierte Cordt das abgelaufene Jahr. Im Jahresdurchschnitt waren 1,297 Millionen Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – 42.025 mehr als 2013. Die Arbeitslosenquote für Berlin lag 2014 mit durchschnittlich 11,1 Prozent 0,6 Prozentpunkte niedriger als 2013.

Berliner Arbeitgeber: Jugendarbeitslosigkeit bleibt Problem

Die Berliner Wirtschaft ist für 2015 optimistisch, dass sich die Entwicklung fortsetzt. "Die Chancen sind da, dass die Lage im gesamten Jahr 2015 so positiv bleibt", sagte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg. Nach der Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) werde es 2015 in Berlin 25.000 Beschäftigte mehr geben. Im Jahresdurchschnitt dürfte demnach die Zahl der Arbeitslosen in Berlin auf 202.500 sinken.

Vor allem bei der Zahl der arbeitslosen Jugendlichen sehen die Arbeitgeber in der Hauptstadt Handlungsbedarf. Deren Zahl sei zwischen Januar und Ende Dezember von knapp 18.000 auf 14.400 zurückgegangen. Mit 9,3 Prozent liegt sie damit noch immer doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt (4,9 Prozent). "In keinem anderen Bundesland liegt die Quote der Jugendlichen ohne Job derart hoch", konstatierte Amsinck. "Politik und Wirtschaft müssen sich weiter intensiv darum kümmern, dass die Lage besser wird."

BA-Chef: Anstieg geringer ausgefallen als üblich

Zufrieden mit dem Gesamtjahr im Bundesgebiet zeigte sich BA-Chef Frank-Jürgen Weise. "Trotz geringer wirtschaftlicher Impulse hat sich der Arbeitsmarkt positiv entwickelt", sagte er. "2014 waren weniger Menschen arbeitslos als ein Jahr zuvor, Beschäftigung und Einstellungsbereitschaft der Betriebe sind gewachsen."

Auch zum Jahresende habe sich der Arbeitsmarkt günstig entwickelt. Der für die Jahreszeit übliche Anstieg sei geringer ausgefallen als in den Vorjahren. Unter Herausrechnung der Saisonfaktoren sei die Arbeitslosigkeit daher um 27.000 gefallen. Experten hatten eine Abnahme um 6000 erwartet. (mit rtr)

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