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Wirtschaft: Arbeitsmarkt im Februar: Ein schlechter Monat für die Arbeitslosen

Der Winter sowie die leichte Abschwächung der Konjunktur haben im Februar den Arbeitsmarkt belastet. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit (BA) stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Januar um 19 400 auf 4 112 600.

Der Winter sowie die leichte Abschwächung der Konjunktur haben im Februar den Arbeitsmarkt belastet. Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit (BA) stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Januar um 19 400 auf 4 112 600. Diese Zuwachs war deutlich höher als in den Februarmonaten der Vorjahre. Dennoch sei dies der niedrigste Februarstand seit fünf Jahren, sagte BA-Präsident Bernhard Jagoda bei der Vorlage der Zahlen. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent. Als Hinweis für eine insgesamt aber "ungünstigere Entwicklung als in den Vorjahren" wertete Jagoda den geringeren Vorjahresabstand: Mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl um 164 400 im Vergleich zum Februar 2000 gab es den schwächsten jahresbezogenen Rückgang seit neun Monaten. Im Februar 2000 war die Zahl der Jobsucher im Jahresvergleich um 187 000, im Jahr davor sogar um 353 000 zurückgegangen. Allerdings warnte Jagoda vor vorschnellen Urteilen, es müsse erst das Ende des Wintersaison abgewartet werden. Bereits für März rechne er wieder mit einem kräftigen Rückgang der Arbeitslosenzahlen. "Wenn alles normal läuft, werde ich im nächsten Monat mit strahlendem Gesicht das Unterschreiten der Vier-Millionen-Grenze bekannt geben."

Ein Anlass für eine Korrektur der BA-Prognose für das laufende Jahr, die von einer durchschnittlichen Jahresarbeitslosigkeit von 3,6 bis 3,65 Millionen ausgeht, sehe er im Moment nicht, betonte der BA-Chef. Unterdessen driften die Entwicklungen auf den Arbeitsmärkten in Ost- und Westdeutschland weiter auseinander. Nach Angaben der Bundesanstalt stieg die Zahl der Erwerbslosen in den alten Bundesländern im Februar um 600 auf 2 622 800. Das waren 174 200 weniger als im Februar 2000 und entspricht einer Arbeitslosenquote von acht Prozent. In den neuen Bundesländern wurden 1 489 800 Menschen ohne Job gezählt. Das waren 18 800 mehr als im Vormonat und 9700 mehr als im Februar 2000. Das entspricht einer Quote von 18,9 Prozent. In Berlin erhöhte sich die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 16,5 Prozent. Ende Februar waren rund 276 200 Berliner arbeitslos gemeldet, 500 weniger als vor einem Jahr.

Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) sprach in einer Stellungnahme von "einer positiven Arbeitsmarktentwicklung". Dabei wies er vor allem auf den Anstieg der Erwerbstätigenzahl um rund 500 000 im Jahr 2000 hin. Allerdings räumte der Minister ein, dass die "Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt" weitgehend auf die alten Bundesländer beschränkt blieben. Besorgt über die jüngste Entwicklung zeigten sich Oppositions-Parteien und Gewerkschaften. Der DGB sieht hierin die "direkten Auswirkungen der Konjunkturabkühlung".

Unterdessen teilte das Statistische Bundesamt mit, dass die Zahl der Erwerbstätigen zuletzt weiter gestiegen ist. Rund 38,9 Millionen Menschen arbeiteten im Dezember 2000 in Deutschland und damit etwa 1,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im vierten Quartal insgesamt seien 39,1 Millionen Menschen erwerbstätig gewesen, 540 000 mehr als im Vorjahresquartal.

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