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Wirtschaft: Arbeitsmarkt in USA stagniert

Quote in den USA bei mehr als acht Prozent.

Washington - Die Erholung auf dem US-Arbeitsmarkt verläuft nach Ansicht von Ökonomen bedrohlich langsam. Die Wirtschaft habe im April nur 115 000 neue Stellen geschaffen, wie aus Daten des US-Arbeitsministeriums von Freitag hervorging. Das war der schwächste Zuwachs seit rund einem halben Jahr. Fachleute hatten eigentlich mit rund 160 000 neuen Jobs gerechnet. Bereits im März hatte der Aufschwung auf dem Stellenmarkt nachgelassen. Nach positiv revidierten Werten waren in dem Monat 154 000 neue Jobs geschaffen worden.

Die Erwerbslosenquote sank von 8,2 Prozent im Vormonat auf 8,1 Prozent, dem niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren. Allerdings wurde der Rückgang vor allem damit begründet, dass sich viele Amerikaner aus der Gruppe der Arbeitssuchenden abgemeldet hätten.

Auch stagnierende Einkommen trüben die Konjunkturaussichten. Rund 70 Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts hängen vom privaten Konsum ab.

Die April-Werte bestätigen die jüngsten Prognosen der US-Notenbank Fed, dass sich der Jobmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt nur schleppend von der stärksten Konjunkturkrise seit dem Zweiten Weltkrieg erholt. Eine Arbeitslosenquote von mehr als acht Prozent über einen solch langen Zeitraum hatte es zuletzt Ende der 40er Jahre gegeben.

Der Arbeitslosenquote wird immense Bedeutung für die politische Zukunft des Landes zugeschrieben. US-Präsident Barack Obama steht im November zur Wiederwahl. Keiner seiner Vorgänger in den letzten sechs Jahrzehnten konnte eine zweite Amtszeit erreichen, wenn die Quote über 7,2 Prozent lag. Obamas voraussichtlicher Herausforderer Mitt Romney nannte den neuesten Jobbericht „schrecklich“ und „enttäuschend“. Der Republikaner hält Obamas Wirtschaftspolitik für gescheitert. dpa

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