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Wirtschaft: Arbeitsmarkt kaum entspannt

Über 7000 Jugendliche in der Region haben noch keine Lehrstelle BERLIN (aku).Auf dem Arbeitsmarkt in der Region Berlin-Brandenburg ist keine Besserung in Sicht.

Über 7000 Jugendliche in der Region haben noch keine Lehrstelle BERLIN (aku).Auf dem Arbeitsmarkt in der Region Berlin-Brandenburg ist keine Besserung in Sicht.Zwar verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen im September um rund 1000, doch fiel der Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren erheblich geringer aus.Die leichte Herbstbelebung ging in Berlin hauptsächlich vom Dienstleistungssektor und in Brandenburg vom Baugewerbe aus.Ende September waren in der Region insgesamt 488 500 Menschen ohne Arbeit, 75 800 mehr als vor einem Jahr.Klaus Clausnitzer, Präsident des Landesarbeitsamtes Berlin-Brandenburg führte diese Steigerung zur Hälfte auf die verringerten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zurück.Für die andere Hälfte sei die verschlechterte gesamtwirtschaftliche Situation verantwortlich.Die Arbeitslosenquote liegt wie schon im August bei 16,6 Prozent.Zwar konnten im vergangenen Monat mehr Arbeitssuchende aufgrund eines gestiegenen Stellenangebotes vermittelt werden, gleichzeitig jedoch meldeten sich mehr Menschen arbeitslos.Die Zahl der Kurzarbeiter nahm um 1700 im Vergleich zum Vorjahr geringfügig ab und liegt mit 10 300 nach wie vor auf niedrigem Niveau.Im Baugewerbe jedoch arbeiten mit 2900 Beschäftigten 400 mehr kurz als vor einem Jahr. In Berlin waren Ende September 269 400 Menschen ohne Beschäftigung, 33 600 mehr als im Vorjahresmonat.Die Arbeitslosenquote beträgt damit 15,8 Prozent.Fast die Hälfte (45,5 Prozent) der Erwerbslosen sind Frauen.In Brandenburg liegt der Anteil mit 59,2 Prozent bei insgesamt 219 000 Arbeitslosen deutlich höher.Angesichts der neuen Zahlen warnte Wirtschaftssenator Elmar Pieroth vor von einigen Gewerkschaften geforderten Lohnerhöhungen.Dies würde würde deutsche Waren im Ausland teurer und weniger konkurrenzfähig machen. Auch bei der Ausbildung hat sich die Lage weiter verschlechtert.Obwohl die Zahl der angebotenen Lehrstellen in Berlin nahezu konstant blieb, sind fast 3000 Bewerber zum Ende des Berufsberatungsjahres am 30.September ohne Ausbildungsplatz geblieben, 1835 mehr als im Vorjahr.Ursache für die große Nachfrage ist die steigende Zahl der Schulabgänger.Ende vergangenen Monats standen noch 163 betriebliche Lehrstellen sowie 682 Ausbildungsplätze aus den Bund-Länderprogrammen offen.Auf 100 betrieblich Lehrstellen kamen in der Hauptstadt 233 Bewerber. In Brandenburg ist die Situation noch angespannter.294 Jugendliche bewarben sich hier durchschnittlich auf 100 Stellen.Ende September hatten 4261 Bewerber keine Ausbildungsstelle.In den Unternehmen waren lediglich noch 61 Plätze unbesetzt, in den Bund-Länder-Programmen dagegen 984 Stellen frei.Landesarbeitsamt-Präsident Clausnitzer begrüßte die Ankündigung der Länder Berlin und Brandenburg, weitere 4500 Ausbildungsplätze bereitzustellen, 1500 davon in Berlin.Gleichzeitig kritisierte er die späte Meldung der Plätze in den staatlichen Programmen.Die freien Lehrstellen seien den Arbeitsämtern von den Landesregierungen erst im August mitgeteilt worden.Deshalb seien dort jetzt auch noch verhältnismäßig viele Ausbildungsplätze unbesetzt.Clausnitzer rechnet aber damit, in den nächsten zwei Wochen die meisten Stellen vermitteln zu können.Bewerbern riet er, weiterhin Kontakt zum Arbeitsamt zu halten.

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