zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Arbeitsmarktförderung zeigt Erfolg

BERLIN (bia/jhw).Die Arbeitlosenzahlen in Berlin und Brandenburg sind im September auf 458 400 zurückgegangen, das sind 12 800 weniger als im August.

BERLIN (bia/jhw).Die Arbeitlosenzahlen in Berlin und Brandenburg sind im September auf 458 400 zurückgegangen, das sind 12 800 weniger als im August.Die Arbeitslosenquote sank damit gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozentpunkte auf 15,5 Prozent.Allerdings ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit vor allem auf vermehrte Leistungen der Arbeitsförderung zurückzuführen: Knapp 164 000 Berliner und Brandenburger nahmen diese Leistungen im September in Anspruch - 50 800 mehr als vor einem Jahr.

"Ohne diese Förderinstrumente der Arbeitsmarktpolitik wäre die Arbeitslosenzahl im September wohl nur geringfügig, jahreszeitlich bedingt zurückgegangen", teilte das Landesarbeitsamt Berlin-Brandenburg am Dienstag mit.Während die Zahl der Empfänger von Kurzarbeitergeld sank, stieg die Zahl von Strukturanpassungsmaßnahmen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sowie Förderungen der beruflichen Weiterbildung.Vor allem Frauen profitierten von den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten, deshalb waren im Berichtsmonat weniger Frauen arbeitslos als im Vorjahresmonat.

Die Besserung auf dem Arbeitsmarkt darf nach Ansicht von Berlins Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU) nicht länger schlechtgeredet werden.Vielmehr sei die gesunkene Arbeitslosenzahl das Resultat der "Investitions- und Ansiedlungserfolge sowie des insgesamt verbesserten Wirtschaftsklimas in der Stadt".Immerhin sei die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat stärker als in den früheren Jahren gesunken.

Auf die weiterhin steigende Zahl arbeitsloser Jugendlicher wies die Berliner Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD) hin.Gegenwärtig sind in Berlin fast 32 000 junge Leute unter 25 Jahren ohne Arbeit, 700 mehr als noch im August.Damit sind 23,1 Prozent der Berliner unter 25 Jahren arbeitslos.Diese Zahlen seien "beunruhigend", sagte die Senatorin.Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit habe künftig oberste Priorität.

Noch keinen Grund zur Entwarnung am Arbeitsmarkt sieht das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit in den neuen Zahlen: "Die wichtigen Einflüsse des Rückgangs der Arbeitslosenzahlen sind neben der saisonalen Komponente vor allem der kräftigen Ausweitung der aktiven Arbeitsmarktpolitik zuzuschreiben, ferner einem Rückgang des Erwerbspersonenpotentials", sagte sein Direktor Gerhard Kleinhenz.

Von einer Trendwende will Kleinhenz erst sprechen, wenn die wirtschaftliche Entwicklung voll auf den Arbeitsmarkt ausstrahle.Dazu müsse man die Zahl der Beschäftigten betrachten: Die habe bislang nur schwach zugenommen.Zwar habe sich der wirtschaftliche Auftrieb in Deutschland verstärkt.Dennoch: "Ein konjunktureller Aufschwung sichert uns noch nicht das erforderliche langfristige Wachstum der Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt, das wir zur Überwindung des gesamtwirtschaftlichen Defizits an Arbeitsplätzen benötigen", sagte Kleinhenz.Dazu sind nach seiner Auffassung die Fortsetzung der zurückhaltenden Lohnpolitik und eine Offensive für mehr Teilzeitarbeit notwendig.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false