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Arcandor: Middelhoff droht Anklage

Die Staatsanwaltschaft Essen will noch in dieser Woche entscheiden, ob gegen den früheren Arcandor-Chef Thomas Middelhoff ein Untreue-Verfahren eingeleitet wird.

„Wir haben am Montag ein Vorermittlungsverfahren eingeleitet“, bestätigte Oberstaatsanwältin Angelika Matthiesen dem Tagesspiegel. Der Vorwurf laute auf Untreue in Zusammenhang mit Immobiliengeschäften. Noch in dieser Woche solle entschieden werden, „ob wir ein Ermittlungsverfahren gegen Middelhoff einleiten oder nicht“.

Den Anstoß für die Vorermittlungen hatte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) gegeben. Sie hatte sich besorgt über Medienberichte geäußert, in denen es um die Beteiligung von Middelhoff und dessen Ehefrau an Karstadt-Immobilien geht. Zypries hatte das Land Nordrhein-Westfalen daraufhin gebeten, den Vorgang zu prüfen. Das Land ist zuständig, weil die Karstadt-Mutter Arcandor ihren Sitz in Essen hat.

Bevor Middelhoff 2004 zum damaligen Karstadt-Quelle-Konzern kam, hatten er und seine Frau sich an dem Fonds der Privatbank Sal. Oppenheim und des Projektentwicklers Josef Esch beteiligt. Der Immobilienfonds soll Gebäude zu außergewöhnlich hohen Mieten an Karstadt vermietet haben.

Middelhoff, der Arcandor im Februar verlassen und inzwischen eine Investmentfirma in London gegründet hat, hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der gesamte Sachverhalt sei von den zuständigen Gremien des Unternehmens unter Hinzuziehung von Wirtschaftsprüfern und Anwälten intensiv geprüft und abschließend bearbeitet worden. (pet)

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