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Arcandor-Tochter: Quelles Konten sind leer

Die Notlage des insolventen Versandhauses ist dramatischer als bislang bekannt. Seit fast drei Wochen hat Quelle keine eigenen Mittel mehr zur Verfügung.

Das Unternehmen hatte wenige Stunden vor dem Insolvenzantrag am 9. Juni sämtliches Guthaben an den Mutterkonzern Arcandor überwiesen. Ein entsprechender Bericht der Süddeutschen Zeitung wurde von einem Arcandor-Sprecher bestätigt.

Mit der Insolvenz habe dieser Schritt aber nichts zu tun gehabt, betonte der Sprecher. Es handele sich um ein übliches Verfahren, bei dem Tochterfirmen ihr Geld im sogenannten "Cash- Pooling" an die Mutter überführten.

Die Tochterfirmen würden aus diesem Pool dann wiederum mit Mitteln versorgt. Dies sei ein automatisiertes System. "Jeden Tag gehen Finanzströme in beide Richtungen", sagte er.

Der Quelle-Gesamtbetriebsrat kündigte an, das Verfahren zu prüfen. "Wir wollen auf Cent und Euro wissen, wie diese letzten Tage verlaufen sind", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Ernst Sindel.

Der Antrag des insolventen Versandhauses auf die dringend benötigte Bürgschaft in Höhe von 50 Millionen Euro scheiterte am Dienstag. Es mangelte an einem fertigen, von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer testiertes und durchfinanziertes Konzept für die Fortführung des Unternehmens. Nun beantragte Quelle einen Massekredit. Wird dieser nicht bewilligt, droht der Versandhauskette das endgültige Aus.  

ZEIT ONLINE, sh, dpa

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