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Wirtschaft: Arcor wirft Telekom Behinderung des Wettbewerbs vor Preselection im Ortsnetz

soll aber zum 9. Juli kommen

Berlin (vis). Die Telefongesellschaft Arcor wirft der Deutschen Telekom vor, den Wettbewerb im Ortsnetz massiv zu behindern. Hintergrund ist die Einführung von Preselection auch für Ortsgespräche zum 9. Juli. Rund 350000 Kunden hat Arcor nach Informationen des Tagesspiegel bereits für den neuen Dienst geworben. Nach Angaben von Arcor könnte das Unternehmen pünktlich mit Preselection starten, die Telekom sei aber nur bereit, 5000 potenzielle ArcorKunden pro Tag auf das Netz des Konkurrenten umzuschalten. „Die von der Telekom angebotenen Umstellungen von vielleicht 5000 pro Arbeitstag sind in keinster Weise ausreichend“, sagte Harald Stöber, Vorstandschef von Arcor. „Mit dieser Praxis wird der Wettbewerb im Ortsnetz massiv behindert.“

Preselection (siehe Lexikon, Seite 18) ist die dauerhafte Voreinstellung eines Kunden auf das Netz eines alternativen Anbieters. Bisher gab es Preselection nur für Ferngespräche. Ab kommendem Mittwoch muss die Telekom ihren Konkurrenten Preselection auch für Ortsgespräche ermöglichen. Für Ferngespräche nutzen rund 4,5 Millionen Telefonkunden Preselection. Arcor hat nach eigenen Angaben 2,5 Millionen Preselection-Kunden.

Die Telekom weist den Vorwurf von Arcor, die Umstellung von Kunden auf die Konkurrenz ungebührlich zu verzögern, zurück. „Wir haben keinen Vorteil davon, etwas zu verzögern, da die Kunden ja bereits Call-by- Call im Ortsnetz nutzen können.“ Call- by-Call im Ortsnetz gibt es bereits seit Ende April. Auch sei es nicht möglich, im Voraus zu sagen, wie viele Kunden pro Tag auf die alternativen Anbieter umgestellt werden können, da eine individuelle Umstellung jedes Anschlusses nötig sei. Nur so viel stehe fest: „Wir fangen am 9. Juli an“, sagte ein Telekom-Sprecher.

Die Branche hofft, dass nun endlich Schwung in den Wettbewerb im Ortsnetz kommt. Große Preisnachlässe darf der Kunde allerdings nicht erwarten. Bei Arcor bleibt es bei den bisherigen Preisen. Ortsgespräche kosten ab zwei Cent. Konkurrent 01051 Telecom bietet sie für einen Cent an. „Spielraum nach unten gibt es da nicht“, sagt 01051-Chef Thomas Rühmer.

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