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Wirtschaft: Arena verzichtet notfalls auf Premiere

Der Bundesliga-Kanal bereitet sich auf ein Veto der Kartellwächter gegen die geplante Kooperation vor

Düsseldorf - Für den Fall, dass das Kartellamt die angestrebte Kooperation verbietet, rüstet sich der Bundesliga-Sender Arena bereits für eine Zukunft ohne den Bezahlsender Premiere. Wie das Handelsblatt aus Branchenkreisen erfuhr, bereitet die Fernsehtochter des Kabelkonzerns Unity Media für die kommende Bundesligasaison eine eigene Werbekampagne ohne Premiere vor.

Derzeit laufe die Auswahl einer Werbeagentur für dieses Vorhaben auf Hochtouren. „Unabhängig von der Kooperation mit Premiere sind wir für die neue Saison operativ bestens vorbereitet“, sagte Arena-Chef Dejan Jocic vieldeutig.

Die Wettbewerbshüter prüfen derzeit eine Anfang Februar geschlossene Vermarktungsvereinbarung zwischen Arena und Premiere. Die Kooperation sieht unter anderen vor, dass Premiere den Bundesliga-Kanal über Satellit verbreitet und vermarktet. Die Satellitenvermarktung liegt derzeit bis zum 23. Juni auf Eis. Das haben beide Unternehmen bereits am Freitag bestätigt.

Premiere und Arena haben beim Kartellamt ein neues Kooperationsmodell vorgelegt, dass derzeit in Bonn unter die Lupe genommen wird. Die Chancen, doch noch grünes Licht für die Satellitenvermarktung zu bekommen, werden von Insidern als gering eingeschätzt. Sollte die Kooperation scheitern, wäre Premiere in der Zwickmühle. Der Pay-TV-Sender leidet bis heute darunter, dass Vorstandschef Georg Kofler den Poker um die Bundesliga-Rechte verloren hat. So lag der Umsatz im ersten Quartal mit rund 224 Millionen Euro knapp 18 Prozent unter Vorjahr. Ohne die Bundesliga hatte Premiere allerdings auch niedrigere Kosten. Deshalb habe das Unternehmen trotzdem noch einen Gewinn von 4,5 Millionen Euro erzielt.

Das Verhältnis zwischen Premiere und Arena gilt trotz der geplanten Kooperation als gespannt. Der Bundesliga-Kanal misstraue Premiere immer noch, berichten Beteiligte. Auch das Verhältnis zwischen Kofler und Unity-Vorstandschef Parm Sandhu gilt als wenig vertrauensvoll. Sandhu kann jedoch auf die volle Unterstützung seiner Gesellschafter, den Finanzinvestoren BC Partners und Apollo, zählen. hps/HB

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