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Wirtschaft: Argentinien gehen die Devisen aus Dollarguthaben in Gefahr

Argentiniens Präsident Eduardo Duhalde hat indirekt den Verlust von Dollar-Guthaben in Milliardenhöhe hunderttausender Bürger zugegeben. Die Bankeinlagen könnten nicht mehr "in der Originalwährung" zurückgezahlt werden, weil die Dollar schlicht "nicht da sind", sagte der Staatschef.

Argentiniens Präsident Eduardo Duhalde hat indirekt den Verlust von Dollar-Guthaben in Milliardenhöhe hunderttausender Bürger zugegeben. Die Bankeinlagen könnten nicht mehr "in der Originalwährung" zurückgezahlt werden, weil die Dollar schlicht "nicht da sind", sagte der Staatschef. Wo das Geld geblieben ist, ließ Duhalde offen.

Kurz nach seinem Amtsantritt Anfang Januar hatte der Peronist noch versprochen, jeder werde seine teilweise eingefrorenen Ersparnisse in der Währung zurückerhalten, in der sie in den Banken angelegt worden seien. Die landesweiten Proteste gegen die Beschränkungen beim Zugriff auf die Konten gingen unterdessen trotz einer leichten Lockerung der Bestimmungen weiter. In Buenos Aires schleuderten Unbekannte Brandsätze auf mehrere Bankfilialen.

Der frühere Präsident Fernando de la Rua hatte die Teilsperrung der Konten Anfang Dezember verfügt, um Kapitalflucht zu unterbinden. Kurz vor Weihnachten musste er nach Unruhen und Plünderungen durch das wachsende Heer der Armen zurücktreten. Seither gibt es täglich Demonstrationen gegen die von Duhalde noch verschärften Maßnahmen, die als Diebstahl kritisiert werden. Nachdem Duhalde die seit mehr als zehn Jahren bestehende Dollarbindung des Peso beendet hatte, verlor die Landeswährung zudem binnen fünf Tagen 50 Prozent ihres Außenwertes. Die Inflation seit Jahresanfang lag jedoch nach offiziellen Angaben nur bei 1,5 Prozent. Die seit vier Jahren von einer Rezession betroffene Wirtschaft ist durch den Eingriff in den Zahlungsverkehr schwer getroffen worden. Zahlreiche Unternehmen stehen vor dem Aus.

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