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Medizin von Bayer. Mitarbeiter reinigen und kontrollieren die Rührstäbe eines Salbenmischers zur Herstellung von Bepanthen Wund- und Heilsalbe in der Bayer-Produktionsstätte in Grenzach-Wyhlen in Baden-Württemberg. Foto: dpa

© dpa

Wirtschaft: Arzneien helfen Bayer

Pharmageschäft mit Hauptsitz in Berlin und Pflanzenschutzsparte geben dem Dax-Konzern Schwung.

Frankfurt am Main - Das Pharmageschäft von Bayer, das seit der Schering- Übernahme seinen Hauptsitz in Berlin hat, entwickelt sich immer mehr zum Wachstumstreiber des Leverkusener Konzerns. Das zeigen die am Donnerstag vorgelegten Quartalszahlen, die leicht über den Prognosen der Analysten lagen.

Zwar gab die Aktie um 1,2 Prozent nach. Dennoch gehört Bayer – gemessen am Streubesitz – neben Siemens zu den teuersten Unternehmen im Dax. Der Konzern feiert 2013 ein doppeltes Jubiläum: Die Aktie wird seit 25 Jahren im Deutschen Aktienindex notiert und der Pharmakonzern wird 150 Jahre alt.

Seit Oktober 2010 sitzt der gebürtige Niederländer Marijn Dekkers im Chefsessel und hat das Ruder fest in der Hand. Der Topmanager scheint viel richtig gemacht zu haben. „Mehr Innovation und weniger Administration“, lautete sein Credo, als er die Nachfolge von Werner Wenning im Oktober 2010 an der Konzernspitze antrat. Sparen und finanzielle Mittel durch Umschichtung der Ressourcen freisetzen – schrieb sich Dekkers auf die Fahnen. Das Geld wurde vor allem in die Forschung investiert. Zehn Milliarden Euro, kündigte Dekkers am Donnerstag an, sollen von 2013 bis 2015 allein in diesen Bereich fließen.

Bayer kann es sich leisten: Bei stabilem Umsatz von 9,6 Milliarden Euro konnte das Unternehmen den um Sonderfaktoren bereinigten Betriebsgewinn im dritten Quartal um gut ein Zehntel auf 1,3 Milliarden Euro steigern. Der Konzerngewinn nach Steuern verbesserte sich sogar um kräftige 42 Prozent auf 733 Millionen Euro, weil deutlich geringere Belastungen für Restrukturierungen und Rechtsstreitigkeiten als im Vorjahr verbucht wurden. Dekkers bekräftigte die bisherige Prognose, die im laufenden Jahr ein leichtes Umsatzwachstum auf 40 Milliarden Euro vorsieht.

Den stärksten Ertragszuwachs verbuchte Bayer im dritten Quartal bei der Tochter Crop Science, die das Pflanzenschutz- und Saatgutgeschäft des Konzerns betreibt. In puncto Umsatzwachstum dagegen lag klar die Pharmasparte vorn. Trotz deutlich negativer Währungseffekte konnte sie im dritten Quartal ihre Erlöse um drei Prozent auf 2,8 Milliarden steigern. Klammert man die Wechselkurseffekte aus, legte das Geschäft nach Angaben des Unternehmens um fast elf Prozent zu. Bayer kann sich damit im Arzneimittelgeschäft derzeit zu den wachstumsstärksten Unternehmen der Branche zählen. Die Aktien-Notierungen vieler Pharmaunternehmen haben sich in den vergangenen zwei Jahren zum Teil mehr als verdoppelt. Die Bayer-Aktie machte dabei zur Freude der Aktionäre den größten Sprung nach oben.

Basis für den Erfolg sind die erfolgreichen Medikamenten-Neuzulassungen der vergangenen beiden Jahre. Der Blutverdünner Xarelto etwa konnte seinen Umsatz im dritten Quartal auf knapp 260 Millionen Euro und in den ersten neun Monaten auf 633 Millionen Euro steigern. Erste nennenswerte Umsätze lieferten zudem das Augenmedikament Eylea und das Krebsmittel Stivarga. Zwei weitere Neuentwicklungen – Medikamente gegen Krebs und Bluthochdruck – dürften in Kürze folgen. Das spricht dafür, dass der Wachstumstrend im Pharmageschäft anhalten wird. Als Folge steigender Marketing- und Vertriebskosten legte das bereinigte Ergebnis der Bayer-Healthcare-Sparte zwar nur um knapp fünf Prozent zu. Mit weiter steigenden Umsätzen wachsen jedoch die Chancen, dass die Sparte ihre Erträge in den nächsten Jahren deutlich steigern kann. HB mit dpa

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