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Attentat von Newtown: US-Finanzinvestor trennt sich von Waffenschmiede

Der Attentäter von Newtown schoss hauptsächlich mit einem Sturmgewehr der Marke Bushmaster - und traf einzelne Opfer bis zu elf Mal. Als Folge der Tat stößt nun der Finanzinvestor Cerberus die Firma ab - doch nicht ohne Druck.

Nach dem Schulmassaker in Connecticut trennt sich der US-Finanzinvestor Cerberus Capital Management vom Waffenhersteller Freedom Group. Der Verkauf werde unverzüglich beginnen, teilte Cerberus am Dienstag mit. Der Finanzkonzern hatte den Waffenhersteller Bushmaster im Jahr 2006 gekauft und gemeinsam mit anderen Unternehmen in der Freedom Group aufgehen lassen.

Der Attentäter von Newtown in Connecticut benutzte am Freitag ein Sturmgewehr vom Typ Bushmaster AR 15. Der 20-Jährige brachte in der Kleinstadt 27 Menschen, darunter 20 Kinder um und nahm sich das Leben. Das Massaker sorgte in der ganzen Welt für Entsetzen und hat in den USA zu einer Diskussion über das Waffenrecht geführt. Cerberus steht unter Druck des kalifornischen Lehrerpensionsfonds CalSTRS, der mit Stand Ende März mehr als 750 Millionen Dollar bei dem Finanzinvestor angelegt hatte.

Die Verfügbarkeit von halbautomatischen Waffen für US-Bürger beschäftigt nun auch die Politik. Nach ihrer Ankündigung eines neuen Gesetzesvorstoßes zum Waffenrecht hat die demokratische Senatorin Dianne Feinstein Details zu den Plänen veröffentlicht. Dem Entwurf zufolge sollen der Verkauf, der Transfer, die Herstellung sowie der Import von rund einhundert Modellen von Sturmgewehren verboten werden, wie es am Montag in einer Erklärung hieß. Auf der Liste stehen ihren Angaben zufolge halbautomatische Gewehre und Pistolen sowie Magazine mit mehr als zehn Schüssen. Feinstein reagiert mit ihrem Vorstoß auf den am Freitag verübten Amoklauf in Newtown.

Die geplanten Verbote betreffen dem Entwurf zufolge nur neue Waffen, Besitzer solcher Modelle sollen diese auch behalten dürfen. Außerdem sieht der Text eine Reihe von Ausnahmen für Waffen, die für den Sport oder die Jagd bestimmt sind, sowie für antike Waffen vor. Sie sei nun dabei, sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus für das Gesetz zu werben, erklärte Feinstein.

Nicht zuletzt wegen der starken Waffenlobby dürfte es indes schwierig werden, das Gesetz durch beide Kammern des gespaltenen US-Kongresses zu bringen. Feinstein hatte eine neue Gesetzesinitiative zum Verbot von Sturmgewehren angekündigt, nachdem am Freitag ein 20-jähriger Amokläufer an einer Grundschule in Newtown ein Blutbad angerichtet und 26 Menschen getötet hatte. Nach jüngsten Ermittlungsergebnissen verübte der Schütze seine Taten hauptsächlich mit einem Sturmgewehr. (AFP/Reuters)

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