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Vergebliche Suche nach Kermit und seinen Freunden: Wer den Film auf DVD vorbestellen wollte, fand ihn bei Amazon nicht.

© dpa

Auch deutscher Buchhandel protestiert: Amazon macht Druck auf Disney

Der neueste "Muppets"-Film auf DVD? Bei Amazon lässt er sich nicht vorbestellen. Grund sind nicht etwa technische Störungen - sondern atmosphärische.

Wegen seiner aggressiven Methoden im Preiskampf mit Medienunternehmen gerät der weltgrößte Online-Händler Amazon immer heftiger in die Kritik. Der Dachverband der deutschen Buchbranche hat die Geschäftspolitik von Amazon zur Durchsetzung seiner Interessen auf dem E-Book-Markt scharf verurteilt.

„Ein Unternehmen wie Amazon darf keine Regeln diktieren, die wertschaffende Strukturen auf dem Buch- und Literaturmarkt zerstören“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Alexander Skipis, am Montag in Frankfurt am Main.

Online-Kaufhaus hält Neuerscheinungen zurück

Amazons umstrittene Preispolitik zieht immer weitere Kreise. Neuerdings setzt das Unternehmen auch den Unterhaltungsriesen Disney unter Druck. Am Wochenende waren Video-Neuerscheinungen wie der zweite „Captain America“-Film, „Maleficient“ und der jüngste „Muppets“-Streifen in den USA nicht auf DVD oder Blue-ray vorbestellbar.

Am Montag konnten die Disney-Filme nur für den Amazon-Streamingdienst Instant Prime Video vorbestellt werden. Diese Methode hatte Amazon bereits bei Videofilmen von Time Warner und Büchern des Verlags Hachette eingesetzt. Amazon will so Druck in Verhandlungen über neue Vertriebsdeals aufbauen.

Verlagsstreit spitzt sich zu

Während die Gespräche mit Time Warner binnen weniger Wochen abgeschlossen wurden, spitzt sich der schon seit Monaten schwelende Streit mit dem US-Verlag Hachette immer weiter zu. Am Montag meldete sich CEO Michael Pietsch in einem von verschiedenen US-Medien veröffentlichten Brief an die Leser zu Wort: „Wir rufen Amazon auf, die Sanktionen gegen unsere Autoren zu beenden.“

Mehr als 900 Schriftsteller hatten zuvor mit einem offenen Brief gegen die Druck-Methoden des Versandhändlers protestiert. Berühmte Autoren wie Stephen King oder John Grisham verurteilten das Vorgehen von Amazon im Streit um E-Book-Preise scharf. dpa

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