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Wirtschaft: Auch die Politik belastet - Zweifel an der Strategie der EZB - Stimmen aus dem Frankfurter Devisenhandel

Mit Prognosen über die Entwicklung am Devisenmarkt halten sich die Analysten der Frankfurter Großbanken derzeit lieber zurück. "Wir haben schon mehrfach gedacht, dass nun die Talfahrt des Euro vorbei ist", erklärt man im Devisenhandel die Zurückhaltung.

Mit Prognosen über die Entwicklung am Devisenmarkt halten sich die Analysten der Frankfurter Großbanken derzeit lieber zurück. "Wir haben schon mehrfach gedacht, dass nun die Talfahrt des Euro vorbei ist", erklärt man im Devisenhandel die Zurückhaltung. Zurzeit planen die Händler nur noch kurzfristig. Langfristig, da ist man sich auch in Frankfurter Bankkreisen sicher, werde der Euro gegenüber dem Dollar zulegen - nur: wann?

Im Vordergrund standen vor Ostern die politischen Unsicherheiten über die Entwicklung in Italien und Österreich. So lange die Frage der Regierung in Rom nicht geklärt und auch das Verbleiben Österreichs in der EU offen ist, werde der Euro eher weiter nach unten gehen, hieß es im Handel. Darüber hinaus belasteten Zweifel an der Richtung der europäischen Geldpolitik die Gemeinschaftswährung. Sehr unterschiedlich bewerten die Frankfurter Händler die Äußerungen von Mitgliedern der EZB. Während Bundesbankpräsident Welteke eher darauf setzt, eine Leitzinserhöhung noch einige Monate zu verschieben, glauben sie, dass EZB-Präsident Duisenberg den nächsten Zinsschritt schon rasch durchsetzen will. Daraus schliessen die Analysten, dass es innerhalb der EZB Uneinigkeit gibt über den künftigen Kurs. "Es gibt momentan einen Dissenz zwischen der EZB und der Bundesbank, wobei die Bundesbank in der Geldpolitik eine wait-and-see -Haltung einnimmt", heißt es in Frankfurter Händlerkreisen weiter. Beunruhigend sei dabei, dass offenbar einige Währungspolitiker die Gefahr des schwachen Euro für die Inflation unterschätzten.

Im Übrigen dient der unterschiedliche Konjunkurverlauf in USA und Europa als Erklärung für die Euro-Schwäche: "Europas Wachstum ist gut, aber mit Blick auf die USA nicht gut genug, um den Euro für Käufer attraktiv zu machen", heißt es im Handel.

hst

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