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Wirtschaft: Audi: Autokonzern steuert auf Rekordabsatz zu

Trotz Belastungen durch ihre Auslandstöchter Cosworth und Lamborghini steuert die Ingolstädter Audi AG auf ein neues Rekordjahr zu. Zum Halbjahr seien mit 345 140 Autos bereits 7,6 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahr ausgeliefert worden, teilte die Volkswagen-Tochter in einem Zwischenbericht am Mittwoch mit.

Trotz Belastungen durch ihre Auslandstöchter Cosworth und Lamborghini steuert die Ingolstädter Audi AG auf ein neues Rekordjahr zu. Zum Halbjahr seien mit 345 140 Autos bereits 7,6 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahr ausgeliefert worden, teilte die Volkswagen-Tochter in einem Zwischenbericht am Mittwoch mit. Damit zeichne sich bis Ende 2000 ein neuer Spitzenumsatz von über 30 (Vorjahr 29,6) Milliarden Mark und mit erstmals über 650 000 (635 000) gebauten Audis und Lamborghinis auch eine neue Rekordmarke in der Kfz-Produktion ab. Im ersten Halbjahr wurden 327 167 Audi und 134 Lamborghini Diablo gebaut. In Ingolstadt produzierte Audi 191 000 A3 und A4, 105 000 Autos verließen die Werkshallen in Neckarsulm, wo neben dem A6 und dem A8 auch der A2 und der Allrad Quattro gefertigt werden. Im ungarischen Audi-Werk Györ wurden gut 29 000 Audi TT Coupé und Audi TT Roadster produziert. Die Motorenproduktion blieb mit gut 631 000 Aggregaten leicht unter dem Vorjahresniveau.

Vor allem Restrukturierungen bei der italienischen Sportwagenmarke Lamborghini und der britischen Motorentochter Cosworth haben nach Angaben des Unternehmens zum Halbjahr jedoch zu einem siebenprozentigen Rückgang im Vorsteuerergebnis auf 750 Millionen Mark gesorgt. Konzernchef Franz-Josef Paefgen hatte dagegen vor einigen Wochen auf der Hauptversammlung gesagt, dass die Ertragsentwicklung dieses Jahr zumindest an die der Vorperiode anknüpfen werde, was eine konservative Prognose sei.

Diese Aussage wollte ein Audi-Sprecher nun nicht mehr kommentieren und nach dem Halbjahresergebnis keine Gewinnprognose für das Gesamtjahr wagen. 1999 haben die beiden Verlusttöchter zusammen ein Defizit von 86 Millionen Mark verursacht. "Ähnlich" würden die Ergebnisbelastungen, die noch ein bis zwei Jahre anhalten dürften, wohl auch im laufenden Jahr ausfallen. Außerdem müsse Audi hohe Abschreibungen in Folge kräftiger Investitionen und eine Schwäche am heimischen Automarkt verkraften. In Deutschland sind die Audi-Auslieferungen in den ersten sechs Monaten um knapp acht Prozent auf gut 125 000 Fahrzeuge geschrumpft. Weil der Markt aber insgesamt noch stärker zurückging, sind die Audi-Marktanteile bis Ende Juni hier zu Lande leicht von 6,7 auf 6,8 Prozent geklettert.

Auf allen Auslandsmärkten mit Ausnahme von Italien würden die Geschäfte dagegen gut laufen. Das gelte vor allem für die USA, wo Audi nach sechs Monaten die Auslieferungen um knapp 43 Prozent auf über 40 000 Fahrzeuge steigern konnte und bis Ende 2000 dort Rekordverkäufe von über 80 000 Einheiten erwarten kann. Von dieser größtenteils positiven Absatzlage profitiert auch die Belegschaft. Vor allem wegen der Anläufe neuer Modelle wie dem kleinen Audi A2 seien bis Ende Juni konzernweit knapp 1900 Stellen geschaffen worden; Audi beschäftigt nun insgesamt rund 48 400 Personen aufgebaut worden. Bei einer anhaltend positiven Auftragslage soll kommendes Jahr nach jüngsten Angaben über den Bau einer neuen Autofabrik entschieden werden. Das würde die Investitionen weiter erhöhen, die zum Halbjahr 2000 bereits um gut 17 Prozent auf 1,22 Milliarden Mark gestiegen sind.

tmh

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