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Wirtschaft: Auf einen Klick

Online bewerben: Was man beim Umgang mit elektronischen Bewerbungsmappen beachten sollte

Die meisten Personalabteilungen werden überschüttet mit Bewerbungen. Konzerne wie Siemens, Telekom, Bayer oder Deutsche Bahn erhalten zig Tausend pro Jahr allein für ihre Ausbildungsplätze. Da wundert es nicht, dass vor allem die Personaler großer Firmen Online-Bewerbungen lieben. Denn die Bewerberdaten lassen sich einfacher archivieren und die Angaben leichter filtern. „Vermutlich 70 bis 80 Prozent der Bewerbungen laufen mittlerweile über das Internet“, schätzt Karriereberaterin und Buchautorin Svenja Hofert aus Hamburg.

Auch wenn das schnelle Medium Internet zu Ungenauigkeit und Flüchtigkeitsfehlern verführt, sollten Bewerbungen per Mausklick aber mit genauso viel Sorgfalt behandelt werden wie eine traditionelle Bewerbungsmappe.

DIE VORBEREITUNG

Bevor man mit der Bewerbung im Netz loslegt, sollte man alle wichtigen Unterlagen wie Abiturzeugnis, das letzte Halbjahreszeugnis, Nachweise über Praktika und Nebenjobs einscannen. Idealerweise werden alle Dokumente als eine Datei abgespeichert, im PDF-Format. Außerdem sollten Bewerber offline in aller Ruhe Anschreiben und Lebenslauf vorformulieren – und vor dem Absenden auf jeden Fall noch einmal Korrektur lesen lassen. Denn: „Nichts ist schlimmer als eine Bewerbung voller Rechtschreib- und Tippfehler“, sagt Bewerbungsexpertin Hofert.

ONLINE-FORMULARE

Wer auf den Karriere-Seiten von Firmen nach Stellen recherchiert, wird früher oder später über Online-Bewerbungstools stolpern. Dort werden auf mehreren Seiten Kontaktdaten, Schulabschluss und in der Regel auch die Noten wichtiger Schulfächer wie Deutsch und Mathematik abgefragt. Dabei ist es wichtig, alle Felder vollständig auszufüllen, denn nicht selten sortiert das Bewerberprogramm einen Kandidaten aus, wenn nur eine Angabe fehlt.

Daneben enthalten Formulare Freitextfelder. Diese Felder sollten Bewerber nutzen, um ihre persönlichen Stärken zu präsentieren. Wichtig: Man sollte nicht nur stichwortartig schreiben, sondern die Sätze ausformulieren. Bei einigen Unternehmen, zum Beispiel Siemens, erwartet Bewerber um einen Ausbildungsplatz am Ende des Formulars ein Online-Vortest, der berufsbezogene Kompetenzen erfasst. Meist lässt sich am Ende des Formular-Marathons eine Vorschau erstellen. Diese sollte sich der Bewerber ausdrucken und noch einmal gegenlesen, bevor er seine Daten abschickt. Und die Einträge verwahren, um für ein eventuelles Vorstellungsgespräch gewappnet zu sein.

E-MAIL-BEWERBUNG

Der Mail-Text sollte das Anschreiben enthalten. Lebenslauf, Zeugnis und eventuelle Praktikumsnachweise werden angefügt. Günstig ist es zudem, auch das Anschreiben zusätzlich als PDF-Dokument beizufügen, so hat der Personaler die Möglichkeit, alle Unterlagen ordentlich formatiert auszudrucken.

In den Personalabteilungen gehen täglich Dutzende Mails ein. Um die Einordnung zu erleichtern, sollten Bewerber die Betreffzeile ihrer Mail möglichst konkret ausfüllen, etwa: „Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Industriekauffrau“, oder auf die Stellenanzeige Bezug zu nehmen. Sammeladressen wie info@musterfirma.de sollte man meiden.

In einer Online-Bewerbung haben flapsige Formulierungen, Abkürzungen oder Smileys absolut nichts verloren. Sehr unprofessionell wirken auch Mailadressen wie mausi90@ . Langweilig und seriös ist in diesem Fall die bessere Wahl: vorname.nachname wählen. Und für Bewerbungen möglichst ein Mailprogramm benutzen. „Mails von kostenlosen Webmailprovidern wie Hotmail, GMX und Web.de landen bei großen Firmen oft ungeöffnet im Spamfilter“, gibt Hofert zu bedenken. Und nicht vergessen, sämtliche Kontaktdaten wie Adresse und Telefonnummern (Festnetz und Mobil) mit anzugeben – am besten am Ende der Mail.



ATTACHMENTS

Um Probleme beim Öffnen zu vermeiden, sollten Bewerber auf Experimente bei den Formaten verzichten und nur Anhänge im PDF-Format verwenden. Der Vorteil: Die kann in der Regel wirklich jeder öffnen und Formatierungen gehen nicht verloren.

KLICK – UND WEG

„Zumindest eine Eingangsbestätigung sollte innerhalb einer Woche kommen“, sagt Svenja Hofert, „sonst darf der Bewerber telefonisch nachhaken oder die Mail eventuell noch einmal schicken.“ Wer anruft, sollte den Namen des Ansprechpartners kennen. Katja Stricker (HB)

Katja Stricker (HB)

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