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Wirtschaft: Auf Sendung

Der Heinrich-Bauer-Verlag kauft das Kerngeschäft von Kirch

Über Heinz Bauer ist viel geredet worden in diesem Jahr. Der Hamburger Verleger selbst sagte hingegen kein Wort. Keine Interviews, keine Talkshows, wenige öffentliche Auftritte. Obwohl der größte deutsche Programmzeitschriftenverleger demnächst die Reste des kollabierten KirchKonzerns und die Fernsehgruppe ProSiebenSat1 kauft – für zwei Milliarden Euro – gibt sich Bauer medienscheu. Der Verleger bleibt sich und seiner Firmenphilosophie treu. In eigener Sache geht es Bauer vor allem um eines: die Rendite. In vierter Generation hat der 63-Jährige Heinz Bauer ungestört ein Unternehmen mit 1,7 Milliarden Euro Umsatz groß gemacht, das mehr als 100 Zeitschriften herausgibt, darunter Titel wie „Bravo“, „TV Movie“ oder „Neue Post“. Mit dem Einstieg bei ProSiebenSat1 steigt Bauer nun in die erste Fernsehliga auf – ein lang gehegter Wunsch der Hamburger. Und es ist damit zu rechnen, dass Bauer die Senderfamilie, zu der auch N24 und Kabel1 zählen, schnell betriebswirtschaftlich auf Vordermann bringen wird. TV-Erfahrung hat der Verlag bei RTL II gesammelt. An dem Sender ist er mit 31,5 Prozent beteiligt. Ob es dabei bleiben kann, werden die Medienaufseher prüfen. Sie entscheiden, ob eine Verflechtung der beiden großen privaten Sendergruppen von Bauer und Bertelsmann (RTL) erwünscht ist. Was den Einstieg bei Kirch-Media betrifft, deuten die Landesmedienanstalten bereits ihre Zustimmung an. 2003 kann Bauer auf Sendung gehen. Kirch-TV ist Geschichte. mot

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