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AUFGEGEBEN: Zu wenig Kapital

Am Anfang herrschte große Euphorie. „Das ist wie verliebt sein“, sagt Sascha Suden.

Am Anfang herrschte große Euphorie. „Das ist wie verliebt sein“, sagt Sascha Suden. „Wir haben alles durch eine rosa Brille gesehen.“ Doch schnell kam die Ernüchterung. Suden und sein Kompagnon hatten bei ihrem Geschäftsplan vergessen, dass sie in der ersten Zeit auch selbst von etwas leben mussten. „Auch die Bank hat nicht daran gedacht“, sagt Suden. „Wir waren unterfinanziert, den Fehler machen viele“, sagt Suden. „Damit ging sofort der Stress los.“ 2003 eröffnete das exklusive Lifestyle-Geschäft Humpert & Suden. Die beiden verkauften Blumen und statteten Veranstaltungen, Läden oder Gebäude aus. Zu den Kunden gehörten Cartier oder auch der Bundestag. „Unser nächster Fehler war, dass wir zu leichtgläubig waren“, meint Suden heute. So hatte er Verträge nicht gründlich gelesen, bevor er unterzeichnete. „Am Ende stand einfach nicht das drin, was wir vereinbart hatten.“ Und noch einmal waren sie zu leichtgläubig, als sie auf das Versprechen hin, neue Kunden gewinnen zu können, einen weiteren Laden eröffneten, den sie sich eigentlich nicht leisten konnten. Dann passierte, was die Existenz vieler Firmen bedroht: Ein Kunde, der ihnen 70 000 Euro schuldete, zahlte nicht. Es folgten Mahnungen und Inkassoverfahren, dann stand der Gerichtsvollzieher vor der Tür. 2009 gaben die beiden auf. „Wir waren nicht pleite, aber ausgelaugt.“ Suden ist einer der wenigen, der über sein Scheitern spricht. Er hat ein Buch darüber geschrieben: „Hilfe ich habe gegründet“.

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