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Wirtschaft: Aufklären ist besser als verbieten

Von Flora Wisdorff EUVerbraucherkommissar David Byrne sorgt sich um die Gesundheit der europäischen Bürger. Das ist seine Aufgabe.

Von Flora Wisdorff

EUVerbraucherkommissar David Byrne sorgt sich um die Gesundheit der europäischen Bürger. Das ist seine Aufgabe. Deswegen will Byrne, dass die Europäer weniger rauchen. Das muss er wollen. Byrne will die Leute zur Vernunft bringen – indem er die Tabakwerbung verbietet. Er meint – und seiner Meinung haben sich jetzt die EU-Gesundheitsminister mit Ausnahme von Briten und Deutschen angeschlossen – Zigarettenwerbung verführe zum Zigarettenkonsum. Das klingt logisch – denn der Sinn der Werbung liegt ja in der Absatzförderung. Im Umkehrschluss müsste der Verzicht auf Werbung den Absatz reduzieren – und das wollen Byrne und die Minister erreichen.

Mal ganz außer acht gelassen, dass sich Kommissar Byrne mit seiner EU-Richtlinie stark in nationale Kompetenzen einmischt, ist fraglich, ob ein Werbeverbot ein taugliches Instrument ist, um gesundheitspolitische Ziele zu verfolgen. Und gilt nicht vielmehr die Regel, dass für ein legales Produkt auch geworben werden darf? Werbewirtschaft sowie Zeitungs- und Zeitschriftenverleger sehen jedenfalls in der jüngsten EU-Richtlinie ein gefährliches Modell: Aus den unterschiedlichsten Motiven könnte die Werbung für weitere Produkte verboten werden. Damit könnten sie recht haben – das Werbeverbot für Spielzeug in Griechenland ist darin begründet, den heimischen Markt von der Konkurrenz abzuschotten. Was kommt als nächstes? Und schließlich: Gesundheitliche Aufklärung ist allemal erfolgversprechender als ein Werbeverbot.

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