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Wirtschaft: Aufsichtsrat sieht Premiere in der Nähe der Gewinnschwelle

Das verlustreiche Bezahlfernsehen Premiere kann offenbar noch in diesem Jahr in die schwarzen Zahlen kommen: "Bis Ende dieses Jahres können wir in die Nähe der Gewinnschwelle kommen", sagte Peter Mihatsch, Aufsichtsratschef von Premiere und Vorstandsmitglied der Kirch-Holding, dem Handelsblatt. Kirch ist Mehrheitseigentümer bei Premiere.

Das verlustreiche Bezahlfernsehen Premiere kann offenbar noch in diesem Jahr in die schwarzen Zahlen kommen: "Bis Ende dieses Jahres können wir in die Nähe der Gewinnschwelle kommen", sagte Peter Mihatsch, Aufsichtsratschef von Premiere und Vorstandsmitglied der Kirch-Holding, dem Handelsblatt. Kirch ist Mehrheitseigentümer bei Premiere. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Kosten weiter gesenkt und die Zahl der Abonnenten deutlich gesteigert würden. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Premiere-Kunden laut Mihatsch nur leicht um 200 000 auf knapp 2,5 Millionen gestiegen. Im Februar wird der frühere Pro-Sieben-Chef Georg Kofler den vakanten Chefsessel bei Premiere übernehmen.

Premiere ist bislang weit hinter den Erwartungen zurück geblieben. Bei Kirch geht man davon aus, dass eine neue Marketingoffensive fällig ist und der Vertrieb neu strukturiert werden muss, um mit dem Unternehmen nach vorne zu kommen. Dazu braucht Kirch einen finanzkräftigen Partner. Am Wochenende verdichteten sich die Anzeichen dafür, dass der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch seine Anteile an Premiere erhöhen könnte. Murdoch hält zur Zeit 22 Prozent an Premiere.

Mihatsch setzt darauf, dass eine neue Generation von Empfangsgeräten dem Abo-Fernsehsender deutlich mehr Kunden beschert. "Im März werden verschiedene Hersteller neue Geräte in den Handel bringen", kündigte er an. Sie sollen zum Teil wie ein Fernseher einzeln verkauft werden. Andere sollen im Paket mit einem Premieren-Abo angeboten werden. Die Boxen würden zu einem "wirklich attraktiven Preis" angeboten, sagte Mihatsch. Nähere Angaben könne er noch nicht machen. Mihatsch deutete aber an, dass mit dem neuen Angebot die bisherigen Monatsgebühren für ein Premiere-Abo sinken werden. Denn in den momentanen Abo-Preisen ist die monatliche Miete für das Leihgerät bereits enthalten. Derzeit kostet ein Super-Paket von Premiere bei einer Vertragsdauer von zwei Jahren pro Monat 35 Euro.

Unterdessen schließt der Medienunternehmer Rupert Murdoch eine Erhöhung seines 22 Prozent-Anteils an Premiere oder eine komplette Übernahme nicht mehr aus. "Wir sind offen für alle Optionen. Wenn wir unseren Anteil erhöhen, dann wollen wir auch das Management übernehmen", sagte Murdoch der "Welt am Sonntag". "Wir werden aber keine feindseligen Schritte unternehmen", fügte er hinzu. Murdoch hat das Recht, seinen Anteil zurückzugeben, wenn Premiere bis zum Herbst nicht vier Millionen Kunden hat. Die Kirch-Gruppe macht keinen Hehl daraus, dass Murdoch nach wie vor ihr Wunschpartner ist. Ein Kirch-Sprecher wollte allerdings am Sonntag die Aussagen Murdochs nicht kommentieren. Leo Kirch und Murdoch trafen sich am letzten Mittwoch in London zu einem vertraulichen Gespräch.

wt, HB

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