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Wirtschaft: Aufsichtsrat stimmt für Veränderung der Eigentümerstruktur - Konkurrenz der Handelsplätze wächst

Die Deutsche Börse AG will in den kommenden Monaten die Weichen für ihren eigenen Börsengang stellen. Der Aufsichtsrat habe sich für eine Veränderung der Eigentümerstruktur des Unternehmens und eine Kapitalerhöhung in Verbindung mit einem Börsengang ausgesprochen, teilte die Deutsche Börse am Montag in Frankfurt (Main) mit.

Die Deutsche Börse AG will in den kommenden Monaten die Weichen für ihren eigenen Börsengang stellen. Der Aufsichtsrat habe sich für eine Veränderung der Eigentümerstruktur des Unternehmens und eine Kapitalerhöhung in Verbindung mit einem Börsengang ausgesprochen, teilte die Deutsche Börse am Montag in Frankfurt (Main) mit. Die offizielle Entscheidung des Aufsichtsrates werde Ende März fallen und dann am 4. Mai als Empfehlung der Hauptversammlung zum endgültigen Beschluss vorgelegt. Deutsche-Börse-Chef Werner Seifert hatte im Januar auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos angekündigt, sein Unternehmen in den kommenden Monaten an die Börse zu bringen.

Dem Vernehmen nach soll der Börsengang der Börse den 25 führenden Investmentbanken am europäischen Kapitalmarkt die Möglichkeit zu einer strategischen Beteiligung geben. Laut "Börsen-Zeitung" sind für dies Gruppe 50 Prozent der Anteile vorgesehen. Der Rest solle von nicht strategischen Investoren und Privaten gehalten werden. Da sich die Deutsche Börse AG als integrierter Börsen- und Software-Konzern präsentieren möchte, werde eine Notierung am Neuen Markt angestrebt. Im Dezember hatte der Aufsichtsrat einem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt, neue Investoren für das Unternehmen Deutsche Börse zu suchen. Mit den erwarteten Einnahmen soll vor allem die technische Infrastruktur auf Internet-Basis ausgebaut werden. Die Börse AG sieht sich im Kassamarkt und Terminmarkt, den sie zusammen mit der Schweizer Börse unterhält, an der Spitze in Europa.

Wie andere europäische Börsenplätze auch steht der Finanzplatz Frankfurt zunehmend unter Wettbewerbsdruck. Alternative Handelssysteme bedrohen die Monopolstellung der etablierten Marktplätze. So haben im vergangenen Jahr große US-Investmentgesellschaften angekündigt, eine eigene Europa-Börse aufzubauen, an der über eine elektronische Handelsplattform die wichtigsten Aktien gehandelt werden können. Acht europäische Börsenplätze, darunter die Deutsche Börse AG, reagierten im Herbst vergangenen Jahres mit der Ankündigung, im November 2000 einen gemeinsamen Aktienmarkt für so genannte Blue Chips zu starten. Die Unternehmen einigten sich auf eine "virtuelle Börse", die als Joint Venture geführt werden soll. Vorteile für Privatanleger dürften sinkende Transaktionskosten für Börsengeschäfte und eine größere Übersicht bei der Zusammenstellung internationaler Portfolios sein.

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