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Wirtschaft: Aufsichtsrat von Infineon unter Druck Chefkontrolleur Kley

will im Amt bleiben

München Im Schmiergeld-Skandal bei Infineon lehnt Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley einen Rücktritt ab. „Dafür gibt es überhaupt keinen Grund“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die früh publik gewordenen Vorwürfe gegen den nun zurückgetretenen Vorstand Andreas von Zitzewitz seien geprüft worden – aber ohne Ergebnis.

Die Infineon-Rechtsabteilung hatte sich seit dem Frühjahr 2004 mehrmals mit den Schmiergeldvorwürfen gegen Zitzewitz beschäftigt. Kley sei immer wieder vom Justiziar darüber informiert worden, heißt es in einer Chronologie des Konzerns, die der dpa vorliegt. „Aus keiner dieser Einschätzungen ergaben sich Anhaltspunkte, geschweige denn Belege für ein Fehlverhalten von Herrn Dr. von Zitzewitz.“ Zitzewitz soll 259000 Euro Schmiergeld von der Schweizer Firma BF Consulting kassiert haben.

Nach einer Durchsuchung vor wenigen Tagen sieht sich die Justiz in ihrem Verdacht bestätigt. Kritiker monierten, dass Kley nach Bekanntwerden der Vorwürfe zu wenig unternommen habe. „Um eine Anzeige zu erstatten, muss ein hinreichender Tatverdacht bestehen. Den gab es aber nicht“, sagte Kley der FAZ.

Infineon gab zu, dass Ex-Chef Ulrich Schumacher Ende März 2004 kurz vor seinem Abgang Kley über die Vorwürfe gegen Zitzewitz informiert hat. Dabei habe er eine Art Eidesstattliche Versicherung des BF-Consulting-Chefs Ralf-Udo Schneider präsentiert, in der dieser angab, an Zitzewitz gezahlt zu haben. Kley habe Zitzewitz damit konfrontiert, heißt es in der Chronologie. Dieser habe alles abgestritten. Nach Prüfungen durch Experten habe der Aufsichtsrat befunden, dass „kein Anlass für eine Abberufung von Dr. v. Zitzewitz vorlag“. dpa

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