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Wirtschaft: Aufsichtsratschef der Bankgesellschaft legt sein Amt nieder

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Bankgesellschaft Berlin, Dieter Feddersen (66), hat am Freitag sein Amt zum 31. Dezember 2001 niedergelegt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Bankgesellschaft Berlin, Dieter Feddersen (66), hat am Freitag sein Amt zum 31. Dezember 2001 niedergelegt. Feddersen führte für seine Entscheidung "persönliche und berufliche Umstände" an. Noch im Sommer hatte Feddersen immer wieder betont, er werde so lange im Amt bleiben, bis die Bankgesellschaft wieder in "ruhigerem Fahrwasser" sei. Davon kann gegenwärtig allerdings keine Rede sein. Der scheidende Aufsichtsratschef, der das Amt im Mai 1999 übernommen hatte, war allerdings im Laufe dieses Jahres immer wieder in die Kritik geraten, zum Teil wurde sein Rücktritt gefordert. Feddersen war vorgeworfen worden, er habe den Berliner Bankkonzern nicht aus der Krise führen können und über seine Kanzlei an der Krise verdient. Zudem habe er einzelne Vorstandsmitglieder des Berliner Konzerns in Steuerfragen juristisch beraten. Das Finanzamt hatte die Überlassung von bankeigenen Villen als geldwerten Vorteil eingestuft. Feddersen hatte alle Vorwürfe auf der Hautpversammlung der Bankgesellschaft im August vehemen zurückgewiesen.

Aktuell Newsticker: Wirtschaft Der Vorstandsvorsitzende der Bankgesellschaft, Hans-Jörg Vetter, dankte Feddersen für seinen großen Einsatz, mit dem er zur Lösung der schwierigen Situation im Verlauf der letzten Jahre beigetragen habe. Auch Hartmut Friedrich, der für Verdi im Aufsichtsrat sitzt, bedauerte den Rückzug von Feddersen außerordentlich. Der Rücktritt sei überraschend gekommen. Über die Nachfolge von Feddersen solle in Kürze entschieden werden, teilte die Bankgesellschaft mit.

Unterdessen hat die Hamburger Sparkasse (Haspa) ihr Interesse an der unternehmerischen Führung bei der Berliner Sparkasse erneuert. Im Hamburg sagte Haspa-Chef Karl-Joachim Dreyer, das angestrebte Berliner Engagement habe in den strategischen Überlegungen der größten deutschen Sparkasse derzeit Vorrang. "Unser Interesse gilt einzig und allein der Berliner Sparkasse, also definitiv nicht der Bankgesellschaft Berlin oder der Landesbank Berlin, wie gelegentlich zu lesen war", erklärte Dreyer. Vor der Senatsbildung in Berlin sei jedoch keine Aussage über die Erfolgschancen für die Haspa möglich. Die Haspa wolle sich gemeinsam mit der NordLB und dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DGSV) an einer neuen Berliner Sparkasse beteiligen.

dr

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