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Auftragseinbrüche: Autohersteller fürchten "besorgniserregendes" Jahr

Ein Drittel weniger Bestellungen aus dem Ausland, ein Fünftel weniger im heimischen Markt: Die Auftragslage der deutschen Autohersteller im Dezember war alles andere als gut. Für den Branchenverband VDA einmal mehr Grund, nach dem Staat zu rufen.

Die Absatzkrise auf dem deutschen Automarkt hält an. Der Einbruch war jedoch nicht ganz dramatisch wie im November. So wurden im Dezember knapp 226.000 PKW neu zugelassen und damit 6,6 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Das teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg mit. Im November war der Automarkt um fast 18 Prozent eingebrochen.

Für das Gesamtjahr 2008 ergibt sich ein Rückgang um 1,8 Prozent auf 3,09 Millionen neu zugelassene Autos in Deutschland. Das ist eines der schwächsten Autojahre seit der Wiedervereinigung. Das Defizit von 58.000 Autos sei erst im letzten Quartal des Jahres entstanden, so das KBA.

Hersteller appellieren an Politik

Die Zeichen für das laufende Jahr verheißen nach Angaben der Autoindustrie nichts gutes: Sowohl Auftragseingänge als auch Exporte weisen nach unten. Die Bestellungen aus dem Ausland gingen demnach im Dezember um 32 Prozent zurück. Die Order aus dem Inland lagen um 21 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Sie waren damit im vierten Quartal 2008 um 20 Prozent im Minus.

Diese Zahlen sprechen nach VDA-Angaben für "ein sehr schwaches Neuzulassungsgeschehen zu Beginn des Jahres 2009". Der Verband sprach von einer "besorgniserregenden Situation". Die Politik sei nun mehr denn je gefordert, das Vertrauen der Verbraucher zu stabilisieren und deren Kaufbereitschaft zu stärken.

Auch der Export der deutschen Hersteller war im Dezember von der weltweiten Kaufzurückhaltung betroffen. Mit 223.000 PKW wurden 22 Prozent weniger Fahrzeuge im Ausland verkauft. Das Exportvolumen sank damit 2008 nach sechs Rekordjahren in Folge um insgesamt vier Prozent auf 4,13 Millionen Einheiten. Zwar konnten die deutschen Hersteller Marktanteile auf den wichtigen Auslandsmärkten Westeuropa (plus 0,7 Prozentpunkte), China (plus 0,1 Punkte) und Russland (plus 1,5 Punkte) gewinnen. Dem weltweiten Abwärtssog konnten sie sich aber nicht entziehen.

Toyota stürzt ab

Die deutschen Hersteller deckten im Dezember knapp 65 Prozent der Neuzulassungen in Deutschland ab. Marktführer VW konnte mit einem Marktanteil von knapp 20 Prozent seine Position noch ausbauen. Dahinter folgt Mercedes mit 10,6 Prozent Marktanteil und BMW/Mini mit 9,2 Prozent. Diese beiden Marken stagnierten bei ihren Absatzzahlen weitgehend. Die weiteren starken Marken in Deutschland sind Audi (plus 0,8 Prozent Absatz), Opel (minus 9,5 Prozent) und Ford (plus 1,6 Prozent).

Bei den Importmarken setzte sich Renault/Dacia mit einem Absatzplus von 4,9 Prozent und einem Marktanteil von 4,8 Prozent an die Spitze. Das langjährige stetige Wachstum der Marke Toyota endete jäh - mit einem Absturz um 27 Prozent. (sf/dpa)

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