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Wirtschaft: Aus Mobilcom und Freenet wird Telunico Firma wird die Nummer zwei nach der Telekom

Berlin Die Deutsche Telekom bekommt neue Konkurrenz: Telunico. Auf außerordentlichen Hauptversammlungen in dieser Woche haben die Aktionäre von Mobilcom und Freenet nach zum Teil zähen und lautstarken Diskussionen dem Zusammenschluss des Mobilfunkdienstleisters mit seiner Internettochter zugestimmt.

Berlin Die Deutsche Telekom bekommt neue Konkurrenz: Telunico. Auf außerordentlichen Hauptversammlungen in dieser Woche haben die Aktionäre von Mobilcom und Freenet nach zum Teil zähen und lautstarken Diskussionen dem Zusammenschluss des Mobilfunkdienstleisters mit seiner Internettochter zugestimmt. Das fusionierte Unternehmen, das zunächst Telunico heißen und später in Mobilcom-Freenet AG umbenannt werden soll, wird nach der Telekom der zweitgrößte Kommunikationsanbieter auf dem deutschen Markt sein, der alles aus einer Hand anbieten kann: Telefonieren über das Festnetz, Mobilfunk- und Internetanschluss.

Die Idee zu der Verschmelzung hatte Mobilcom-Chef Thorsten Grenz. Er erhoffte sich Kosteneinsparungen und steuerliche Vorteile von der Fusion – andererseits aber auch Wettbewerbsvorteile auf dem Markt. Denn Festnetz und Mobilfunk wachsen immer stärker zusammen. So verkauft zum Beispiel der Internet- und Festnetzanbieter Freenet seit einiger Zeit ein Mobiltelefon, das in beiden Netzen funktioniert. Unterwegs ist es ein Handy, zu Hause kann der Kunde das Gerät drahtlos mit dem Computer verbinden und dann über das Internet telefonieren. Eine ganze Reihe von Unternehmen – auch die Deutsche Telekom – arbeiten derzeit an neuen Produkten, die die Grenzen zwischen den Netzen verschwinden lassen.

Viele Mitarbeiter und auch Gewerkschafter fürchten aber, dass der Zusammenschluss negative Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Belegschaft haben wird. Sie werfen dem Mobilcom- Großaktionär Texas Pacific Group (TPG) vor, die Zukunft des Unternehmens und damit Tausende von Arbeitsplätzen zu gefährden.

Freenet-Chef Eckhard Spoerr, der Chef der neuen Gesellschaft werden soll, ließ auf der Hauptversammlung offen, ob es nach der Fusion zu einer Milliardenausschüttung kommen könnte. Er verwies lediglich darauf, dass TPG erklärt habe, eine Sonderdividende nicht als vorrangiges Ziel zu verfolgen. Teile der Belegschaft sowie Kleinaktionäre befürchten, dass TPG eine Milliarden-Ausschüttung durchsetzen könnte, falls die neue Gesellschaft bei Zukäufen nicht zum Zuge kommt. Im Rahmen der Verschmelzung werden stille Reserven von 800 Millionen bis einer Milliarde Euro gehoben. Der US-Investor TPG ist mit 28 Prozent größter Anteilseigner bei Mobilcom und wird an der neuen Gesellschaft direkt und indirekt knapp 19 Prozent halten. Die Fusion soll im ersten Quartal 2006 abgeschlossen werden.vis

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