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Wirtschaft: Ausbau von Schönefeld: Wirtschaft drängt zur Eile

Für eine Beschleunigung des Projektes Großflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) hat sich die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) ausgesprochen. Das zu erwartende Fluggastaufkommen und die Aktivitäten der Wettbewerber in Leipzig und Kopenhagen ließen keine Verzögerungen zu, sagte UVB-Hauptgeschäftsführer Hartmann Kleiner am Donnerstag.

Für eine Beschleunigung des Projektes Großflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) hat sich die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) ausgesprochen. Das zu erwartende Fluggastaufkommen und die Aktivitäten der Wettbewerber in Leipzig und Kopenhagen ließen keine Verzögerungen zu, sagte UVB-Hauptgeschäftsführer Hartmann Kleiner am Donnerstag. Bei jährlichen Wachstumsraten von nur fünf Prozent werde sich die Zahl der Flugpassagiere in Berlin von zuletzt 12,3 Millionen auf über 18 Millionen im Jahr 2007 erhöhen. Bei einem Plus von zehn Prozent wären es bereits über 26,5 Millionen.

Maßgeblich für die wirtschaftlichen Impulse in der Region sei insbesondere der so genannte Non-Aviation-Anteil. Darunter versteht man die Aktivitäten im Umfeld eines Flughafens, die nicht direkt mit dem Flughafengeschäft zu tun haben - beispielsweise Einkaufszeilen oder Hotels und Gaststätten. Hier müssten die Planungsarbeiten zugunsten der regionalen Unternehmer und Beschäftigten gezielt vorangetrieben werden, sagte Kleiner. Nach Angaben der Flughafengesellschaft seien derzeit direkt 11 600 Personen auf den drei Berliner Flughäfen Tegel, Tempelhof und Schönefeld beschäftigt. Indirekt fänden rund 29 000 Personen durch die drei Airports Arbeit, so dass insgesamt in der Region 40 000 Menschen durch die Flughäfen Beschäftigung haben. Diese Zahl könnte bei vorsichtigen Hochrechnungen auf über 60 000 im Jahr 2007 steigen. 2007 soll der neue Großflughafen nach aktuellem Planungsstand eröffnet werden.

An die verantwortlichen Politiker appellierte Kleiner, möglichst rasch die Vorbereitungen für die verkehrsmäßige Anbindung abzuschließen. Für Bahn- und Straßenanbindungen müssen in den Länderetats entsprechende Positionen berücksichtigt werden. Auch sei zu erwägen, ob nicht eine länderübergreifende Kommission für die Gewerbeansiedlung eingerichtet werden könnte. Ob die Privatisierung der drei Berliner Flughäfen in einem zweiten Anlauf gelingt, ist Kleiner zufolge sekundär.

Zurzeit führt die Projektplanungsgesellschaft Schönefeld (PPS) im Auftrag der drei Airport-Eigentümer Berlin, Brandenburg und Bund die Planungsarbeiten für den neuen Großflughafen durch. Voraussichtlich komme es zu keinem weiteren Gerichtsverfahren, sagte Kleiner. Vor rund einem Jahr hatte das Oberlandesgericht Brandenburg das Vergabeverfahren des Privatisierungsverfahrens moniert. Im ersten Anlauf hatten sich Berlin, Brandenburg und der Bund dafür ausgesprochen, den Bau und Betrieb des neuen Airports dem Konsortium unter Leitung des Essener Baukonzerns Hochtief zu übertragen. In der Folge des OLG-Beschlusses aber war es zu einem Ausschluss von Hochtief gekommen. Als vorerst einziger Bieter ist nun nur noch die Bonner Immobiliengesellschaft IVG im Rennen. Die von ihr geführte Projektentwicklungsgesellschaft Flughafen Berlin-Brandenburg International (PEG) verhandelt zurzeit mit der PPS.

Der Ausbau der Infrastruktur sei das entscheidende Element für die Zukunft des Aufbau Ost, sagte Kleiner weiter. Durch einen zweiten Solidarpakt könne der Ausbau des ostdeutschen Straßennetzes finanziell gesichert werden. Gemessen an der Fläche erreiche der Anteil der ausgebauten Straßen im Osten heute lediglich 25 Prozent des Westniveaus. Der Bau sei auch mit Blick auf den zu erwartenden Boom im grenzüberschreitenden Verkehr durch die EU-Erweiterung nötig. Bereits heute gingen zehn Prozent der deutschen Exporte in die EU-Beitrittsländer. Im Rahmen der Erweiterung fehlten 18 000 Straßenkilometer und 20 000 Eisenbahnkilometer, was Investitionen von rund 180 Milliarden Mark erfordere. Gemeinsam mit den ostdeutschen Spitzenverbänden appellierte der UVB an den Bund und die ostdeutschen Landesregierungen, den Ausbau der grenznahen Infrastruktur und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Firmen zu fördern.

mo

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