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Begehrte Lehre. Auf einen Ausbildungsplatz kommen im Schnitt 30 Bewerber.

© dpa-tmn

Ausbildung: Die Kunst des Biermachens

Wer heute Brauer werden will, muss auch technisch versiert sein.

Ob Kölsch, Pils oder Hefeweizen: Bier ist in Deutschland quasi Grundnahrungsmittel. Laut Statistischem Bundesamt setzte die Brauindustrie 2011 rund 980 Millionen Liter in Deutschland ab. Der Gerstensaft wird von Spezialisten hergestellt: Zum Bierbrauer wird man durch eine anspruchsvolle Ausbildung. Neben der Lust am Genuss sind technisches Verständnis und wirtschaftliches Denken gefragt.

Wer die Lehre zum Bierbrauer machen will, muss körperliche Arbeit abkönnen, sagt Achim Nieroda vom Deutschen Brauer-Bund in Berlin. „Gerade in der Ausbildung muss man mal Tanks putzen oder Fässer schleppen“, erklärt er. Für das Brauwesen brauche man aber vor allem technisches Verständnis und analytisches Denken. Das klassische Handwerk ist einer modernen Produktion gewichen. „Von der Rohstoffannahme zum Kochen der Maische bis zum Filtrieren, Abfüllen und Lagern des Bieres überprüft der Brauer aller Bereich“, sagt Nieroda.

In der dreijährigen Ausbildung zum Brauer und Mälzer lernt man zunächst die Rohstoffe für die Bierproduktion und ihre Eigenschaften kennen. Auch die Chemie der verschiedenen Gärprozesse steht in der Berufsschule auf dem Lehrplan. Damit die jährlich rund 600 angehenden Brauer später finanziell klar kommen, wird auch betriebswirtschaftliches Wissen vermittelt. Azubis bekommen im ersten Jahr laut Bundesarbeitsagentur zwischen 660 und 700 Euro und bis zu 880 bis 920 Euro im dritten. Die Lehrstellen sind begehrt: Auf einen Platz kommen im Schnitt 30 Bewerber, sagt Nieroda.

Ein ausgelernter Brauer verdient zwischen 2000 und 2500 Euro im Monat, sagt Nieroda. Durch die Automatisierung seien einige Stellen weggefallen. Waren 1996 laut Statistischem Bundesamt noch rund 45 000 Brauer beschäftigt, so habe sich diese Zahl auf 25 000 reduziert, schätzt Nieroda. Er kenne aber kaum arbeitslose Brauer. Außerdem könne man immer ins Ausland gehen. dpa

S. Acker

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