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Wirtschaft: Ausbildungsplätze: Lehrstellen bleiben noch auf Jahre knapp

Lehrstellen werden in Deutschland nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auch in den kommenden Jahren knapp sein. Der Bedarf an Ausbildungsplätzen werde wegen der steigenden Zahl der Schulabgänger bis zum Jahr 2006 stetig zunehmen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts.

Lehrstellen werden in Deutschland nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auch in den kommenden Jahren knapp sein. Der Bedarf an Ausbildungsplätzen werde wegen der steigenden Zahl der Schulabgänger bis zum Jahr 2006 stetig zunehmen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts. Der Modellrechnung zufolge wird der Bedarf an Ausbildungsplätzen in Deutschland von rund 665 000 in diesem Jahr auf 704 000 im Jahr 2006 steigen. Berücksichtige man noch die Zahl der Jugendlichen, die ein Berufsvorbereitungsjahr absolvierten, würden im Jahr 2006 sogar 765 000 Ausbildungsplätze benötigt, schreibt das DIW. Zum Vergleich: Ende September dieses Jahres wurden 625 000 Ausbildungsplätze gemeldet.

Trotz der inzwischen wieder zunehmenden Angebote der Wirtschaft, sei deshalb nach wie vor "eine beträchtliche Ausweitung" des Angebots an betrieblichen Ausbildungsplätzen erforderlich, schreiben die Wissenschaftler. Sie fordern zugleich ein berufsfachlich und regional ausgewogeneres Angebot. Es müsse gelingen, auch in konjunkturell schwächeren Phasen den jeweils aktuellen Bedarf zu decken. "Nur so läßt sich der in einigen Branchen und Berufsgruppen bereits abzeichnende Fachkräftemangel mildern."

Im einzelnen empfiehlt das DIW, die Verbundausbildung auszubauen und die - teilweise zu spezialisierten - Ausbildungsordnungen in so genannte Grundberufe zu überführen. Diese könnten dann durch Zusatzqualifikationen und Spezialisierungen ergänzt werden. Vor allem in den neuen Ländern sollte auch die staatliche Investitionsförderung mit dem Angebot an Lehrstellen gekoppelt werden.

Ohne Ausbildung wird es in den kommenden Jahren zunehmend schwierig werden, einen Arbeitsplatz zu finden. Nach einer ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wollen mehr als ein Drittel der Unternehmen in den kommenden drei Jahren zusätzliche qualifizierte Arbeitnehmer einstellen. Bei den Großbetrieben meldete jeder dritte Bedarf an Fachkräften und Akademikern, bei Mittelständlern sogar jeder zweite. Dagegen wollten die Betriebe die Zahl der an- und ungelernten Arbeitskräfte kräftig abbauen. Nur knapp vier Prozent der Unternehmen planten Neueinstellungen von Geringqualifizierten.

chi

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