zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Auskunft für alle

Neuer Schufa-Dienst informiert Verbraucher

Berlin - Verbraucher können künftig Auskünfte über die Finanzkraft von Unternehmen abfragen. Wer bei einem größeren Geschäft oder einem Auftrag an eine Firma Risiken befürchtet, kann eine sogenannte Unternehmensauskunft bei der Schufa anfordern, erklärte die Auskunftei am Mittwoch in Berlin. Auf diese Weise könnten etwa Bauherren überprüfen, ob ihre potenzielle Baufirma nicht kurz vor der Insolvenz steht.

Die Unternehmensauskunft helfe Verbrauchern, „wirtschaftlich relevante Entscheidungen mit verringertem Risiko zu treffen“, sagte Walter. Nach Zahlen des Bauherren-Schutzbundes etwa werde fast jeder fünfte Bauherr mit Firmeninsolvenzen konfrontiert, der Schaden betrage im Schnitt 15 000 Euro. Ihr Risiko verringern könnten auch Kunden von Handwerkern, die Vorkasse verlangen. Auch Arbeitnehmer könnten bei einem Stellenangebot prüfen, wie finanzstark der potenzielle neue Arbeitgeber ist.

Die Auskunft erhalten Verbraucher im Internet. Sie müssen sich dafür auf der Internetseite meine-schufa.de anmelden, was einmalig 18,50 Euro kostet. Die Auskunft selbst kostet dann pro Firma 28,50 Euro, gezahlt wird per Lastschriftverfahren. Vor dem Abruf müssen Verbraucher bestätigen, dass sie „ein berechtigtes Interesse“ an den angefragten Daten haben – etwa, weil sie wirtschaftliche Risiken eingehen.

Die Unternehmensauskunft enthält die grundlegenden Angaben zu den Firmen, etwa zu den Eigentümern, der Geschäftsführung, dem Gründungsdatum und Geschäftszahlen. Die Finanzkraft gibt die Schufa mithilfe einer Ampel an: Grün steht für ein niedriges Insolvenzrisiko, gelb weist auf Zahlungsschwierigkeiten hin, bei rot liegen laut Schufa „Informationen über eine Insolvenz“ vor. Ein Text dazu stuft die Bewertung weiter ab, etwa indem das grüne Ampellicht als „stark unterdurchschnittliches Risiko“ von Zahlungsproblemen eingeordnet wird.

Die Schufa hat nach eigenen Angaben Daten zu allen 1,5 Millionen Firmen, die im Handelsregister eingetragen sind. Dort müssen sich alle etwas größeren Firmen registrieren. Die Datenbank umfasst laut Schufa aber auch Kleingewerbetreibende und Freiberufler. Die Daten zur Finanzkraft der Firmen erhält die Schufa von ihren Vertragspartnern, die auch Daten abfragen – etwa von Banken und Inkassofirmen. Eine Garantie gibt die Schufa aber nicht, dass trotz guter Bewertung eine Firma nicht pleitegeht: „Entscheiden muss der Verbraucher selbst. Wir geben ihm nur weitere Informationen dafür“, sagte Walter. AFP

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false