zum Hauptinhalt
Riesige Container werden aus dem Hamburger Hafen in alle Welt verschifft.

© dpa

Update

Außenhandel: Deutschland exportiert so viel wie nie zuvor

Für den deutschen Außenhandel war 2014 ein Rekordjahr: Sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren haben im vergangenen Jahr so hoch wie noch nie gelegen.

Die deutsche Wirtschaft hat im vergangenen Jahr so viele Waren exportiert wie nie zuvor. Wie das Statistische Bundesamt am Montag unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte, wurden 2014 von Deutschland Waren im Wert von 1133,6 Milliarden Euro ausgeführt. Dies sei ein Plus von 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2012 lag bei 1095,8 Milliarden Euro.

Auch bei Importen war bisher 2012 Rekordjahr

Auch bei den Importen wurde eine neue Höchstmarke aufgestellt, wie die Statistiker weiter mitteilten. Im vergangenen Jahr seien Waren im Wert von 916,5 Milliarden Euro nach Deutschland eingeführt worden. Dies seien 2,0 Prozent mehr als 2013. Auch bei den Importen war bisher 2012 mit Waren im Wert von 905,9 Milliarden Euro das Rekordjahr.

Die Außenhandelsbilanz schloss 2014 der Statistik zufolge mit dem bislang höchsten Überschuss von 217,0 Milliarden Euro. Damit sei der bisherige Höchstwert von 195,3 Milliarden Euro im Jahr 2007 "deutlich übertroffen" worden.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet mit einem Anhalten der guten deutschen Exportkonjunktur. „Die deutsche Exportwirtschaft ist überraschend stabil“, sagte Simon Junker, Konjunkturexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), dem Tagesspiegel. „Angesichts von Ukraine-Krise und schwächelnden Schwellenländern wie China zeigt sich die Außenwirtschaft robuster als erwartet.“ Die Krisenfaktoren werden den Berliner Wirtschaftsforschern zufolge derzeit von anderen Effekten überlagert. Einerseits könnten sinkende Energiepreise vielerorts die Investitionsbereitschaft von Unternehmen ankurbeln. Andererseits verbillige der zum Dollar gesunkene Euro-Kurs deutsche Produkte enorm. Zudem begünstige die gute Konjunktur in den USA und Großbritannien die hiesigen Hersteller von Ausrüstungs- und Konsumgütern. Zwar dürfe man nicht vergessen, dass einzelne Unternehmen massive Einbrüche im Russland-Geschäft hätten verkraften müssen, sagte Junker. Aber: „Ich bin mir nicht sicher, ob die Ukraine-Krise tatsächlich eine so große Auswirkung auf die Weltwirtschaft hat, wie wir zunächst angenommen haben.“ Für das laufende Jahr gibt sich der DIW-Experte deshalb optimistisch. „Den deutschen Exporteuren geht es gut.“

Analyst: Welthandel wird weniger dynamisch wachsen

Das sehen auch Analysten so: "Das ist ein schöner Jahresabschluss 2014. Die Konjunktur belebt sich - wie auch schon die Stimmungsindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima oder auch die Industrieaufträge gezeigt haben", sagt Experte Stefan Schilbe von der Geschäftsbank HSBC Trinkhaus. Der Welthandel werde aber in diesem Jahr wenig dynamisch wachsen. Gedämpft werde er vor allem von der schwächeren Entwicklung in einigen großen Schwellenländern wie Russland oder Brasilien. (mit AFP/Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false