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Autobauer: Honda senkt Ertragsprognose

Sinkende Nachfrage und ein rasanter Höhenflug des Yen: Der zweitgrößte japanische Autobauer Honda Motor hat seine Ertragsprognose zum vierten Mal zusammengestrichen. Auch Platzhirsch Toyota ist pessimistisch.

Wie Honda am Freitag bekannt gab, dürfte in dem noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr nur noch ein Nettogewinn von 80 Milliarden Yen (679 Millionen Euro) anfallen.  Vor einem Monat hatte der Autobauer noch mit 185 Milliarden Yen gerechnet. Immerhin würde Honda damit aber wenigstens rote Zahlen vermeiden - im Gegensatz zum Branchenprimus Toyota, der erstmals in seiner Geschichte einen operativen Verlust erwartet. Im Vorjahr hatte Honda noch einen Gewinn von 600 Milliarden Yen eingefahren.

"Der Markt hat sich stärker verändert als wir erwartet haben", sagte Vize-Präsident Koichi Kondo. Noch nie hatte man in einem Jahr vier Mal die Prognose ändern müssen. Der Umsatz dürfte nach der jüngsten Prognose bei 10,1 Billionen Yen liegen und damit um 15,9 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Im Dezember hatte Honda noch mit 10,4 Prozent gerechnet. Im dritten Geschäftsquartal fiel der Gewinn um 89,9 Prozent auf 20,2 Milliarden Yen. Der Umsatz sank um 16,8 Prozent auf 2,53 Billionen Yen.

Auch Toyota schwächelt

Auch der Konkurrent Toyota wird laut Medienberichten seine Prognose erneut zusammenstreichen müssen. Der erwartete operative Verlust dürfte demnach auf 400 Milliarden Yen anschwellen. Im Dezember hatte Toyota noch angekündigt, dass sich das Minus auf 150 Milliarden Yen belaufen dürfte. Doch die weltweite Krise ließ den Absatz derart stark sinken, dass der Branchenprimus nun auch unter dem Strich erstmals auf rote Zahlen zusteuere, wie das führende japanische Wirtschaftsblatt "Nikkei" berichtete. Toyota legt am 6. Februar aktuelle Geschäftszahlen vor.

Auch Honda leidet unter dem Nachfrageeinbruch und versucht, durch Produktionsdrosselungen und Stellenstreichungen die Bestände abzubauen. Zu den Umstrukturierungen gehört der Ausstieg aus der Formel 1 und der Aufschub geplanter Fabrik- und Produktstarts. Als eine der Maßnahmen stoppt Honda die Produktion im britischen Werk Swindon für vier Monate. 4200 Arbeiter werden in den Zwangsurlaub geschickt, bekommen aber ab dem dritten Monat nur noch 60 Prozent ihres Gehalts. Um die Kosten zu senken, will Honda die Investitionen im laufenden Geschäftsjahr auf 610 Milliarden Yen reduzieren. Das wären 40 Milliarden Yen weniger als noch im Dezember geplant. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen um fünf auf 595 Milliarden Yen reduziert werden.

Honda geht für das laufende Geschäftsjahr von einem Absatz von 3,5 Millionen Autos aus, 125.000 weniger als noch im Dezember anvisiert. Im Vorjahr hatte Honda noch 3,9 Millionen Autos verkauft. Im dritten Geschäftsquartal hatte der Konzern einen Nettogewinn von 20,2 Milliarden Yen eingefahren, 89,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz sank um 16,8 Prozent auf 2,5 Billionen Yen. Vize-Präsident Kondo geht davon aus, dass die ernste Lage für die globale Autoindustrie noch mindestens die erste Hälfte des kommenden Geschäftsjahres hindurch andauern wird. Er hoffe, dass es in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres Anzeichen für eine Erholung geben werde. (mfa/dpa)

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