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Autobauer: Opel trotzt dem schwachen Markt

Der VW-Konkurrent aus Rüsselsheim fährt auch 2007 einen Gewinn ein. Nach der harten Sanierung arbeitet GM erst seit 2006 in Europa wieder profitabel.

Frankfurt am Main - Der VW-Rivale Opel hat sich trotz der Schwäche des deutschen Heimatmarktes im abgelaufenen Jahr in der Gewinnzone gehalten. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen fuhr die wichtigste Tochter des US-Mutterkonzerns General Motors in Europa 2007 erneut schwarze Zahlen ein, während die schwedische GM-Nobelmarke Saab das Ergebnis mit roten Zahlen belastete. Opel-Chef Hans Demant hatte jüngst mit Aussagen über Verluste auf dem wichtigen deutschen Markt Befürchtungen unter den Investoren über neue Schwierigkeiten der Rüsselsheimer geweckt. Offiziell legt GM erst am 12. Februar seine Zahlen vor. Ein GM-Europa-Sprecher sagte, dass der Konzern derzeit keine Stellung zur Ergebnisentwicklung im Jahr 2007 nehme.

Nach Informationen aus Unternehmenskreisen schloss GM in Europa 2007 auch insgesamt wieder mit einem Gewinn ab – der allerdings kleiner als im Vorjahr ausfällt. Entgegen den Planungen sei es damit nicht gelungen, das Vorjahresergebnis von 227 Millionen Dollar zu übertreffen, hieß es. GM-Europa- Chef Carl-Peter Forster hatte ursprünglich für GM Europa angepeilt, noch profitabler zu werden. Nach neun Monaten hatte GM 2007 europaweit ein Ergebnis nach Steuern von 188 Millionen Dollar erwirtschaftet.

Das lässt darauf schließen, dass das vierte Quartal in Europa für den US-Autobauer schwach ausgefallen ist. GM weist die Ergebnisse seiner Einzelmarken nicht mehr separat aus, sondern legt lediglich ein Ergebnis nach Steuern für die gesamte Division in Europa vor, zu der neben Opel und Saab auch die Marken Chevrolet, Cadillac und Vauxhall zählen. Die Marke Opel steht in Europa allerdings für rund 80 Prozent des Geschäfts des Autokonzerns, während das Ergebnis von Chevrolet bei GM Daewoo verbucht wird.

Das europäische Geschäft blieb damit von der Schwäche wichtiger europäischer Märkte nicht verschont. Der abermalige Gewinn in Europa dämpft jedoch die 2007 aufgelaufenen Milliardenverluste des US-Herstellers, der auf seinem Heimatmarkt weiter mit roten Zahlen und sinkenden Marktanteilen kämpft. Auch in Europa hatte GM jahrelang tiefrote Zahlen geschrieben. Erst 2006 war das Europageschäft nach einer harten Sanierung wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im dritten Quartal 2007 ist GM in Europa unter dem Strich allerdings wieder in die Verlustzone gerutscht.

Das jahrelang kriselnde Europageschäft von GM hat mit dem Einbruch der Nachfrage auf dem für Opel als besonders profitabel geltenden deutschen Automarkt zu kämpfen, der 2007 ein Minus der Neuzulassungen von mehr als neun Prozent verkraften musste. Auch Opel hat laut Kraftfahrt-Bundesamt hierzulande deutlich weniger Autos verkauft als im Vorjahr, europaweit jedoch zugelegt. Insgesamt kletterte der Absatz von GM in Europa 2007 um neun Prozent auf ein neues Rekordhoch von rund 2,2 Millionen Autos. Wachstumsträger von GM ist allerdings vor allem die Marke Chevrolet, deren Verkäufe im abgelaufenen Jahr um mehr als ein Drittel stiegen. hz (HB)

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