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Autobranche: Bosch will mit Billigautos absahnen

Deutsche Autozulieferer sind maßgeblich an der Produktion des indischen Billigautos Tata Nano beteiligt. Und die Gewinnerwartungen sind hoch: Bosch rechnet mit über einer Milliarde Euro Umsatz bis 2010.

Bosch ist wichtiger Zulieferer für den gestern vorgestellten Tata Nano, der mit rund 1700 Euro derzeit das mit Abstand billigste Auto der Welt ist. "Autos für unter 7000 Euro wachsen in Schwellenländern doppelt so schnell wie der Gesamtmarkt", sagte der Chef der indischen Bosch-Tochter Motor Industries Company, Albert Hieronimus, dem "Handelsblatt".

Bosch hat einen Lieferantenanteil von rund zehn Prozent bei dem Kleinstauto. So kommen von dem deutschen Weltmarktführer etwa die Einspritztechnik, Bremssysteme und Teile der Elektronik, schreibt das "Handelsblatt". Laut Bosch-Indien-Chef Hieronimus ist dies nur möglich gewesen, weil die komplette Entwicklung in Indien stattgefunden hat. "Nicht nur wegen der Kosten", sagte er: "Die Ingenieure hier verstehen die Marktanforderungen einfach besser."

So sei für den Tata Nano ein komplett neues Einspritzsystem entwickelt worden. Dabei sei auf Voreinspritzvorgänge verzichtet worden, die bei anderen Modellen vor allem den Lärm minderten, sagte Hieronimus dem "Handelsblatt". "Stattdessen wurde das System auf Robustheit und Verbrauch optimiert." Bosch beschäftigt in Indien inzwischen rund 16.500 Mitarbeiter. Auch der größte deutsche Konkurrent von Bosch, Continental, ist unter den Zulieferern für den Tata Nano. (svo/afp)

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