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Volkswagen

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Autobranche: VW ist früher am Ziel

Der Wolfsburger Autokonzern legt sehr gute Zahlen vor und will schon 2007 mehr als fünf Milliarden Euro verdienen.

Wolfsburg - Der Autokonzern Volkswagen hat die eigenen Geschäftserwartungen im ersten Halbjahr 2007 übertroffen und seine Gewinnziele angehoben. VW geht nun davon aus, das bisher erst für 2008 angepeilte Ziel – ein Ergebnis vor Steuern von 5,1 Milliarden Euro – bereits in diesem Jahr einzufahren. Der Konzern legte am Freitag in Wolfsburg glänzende Halbjahreszahlen vor.

„Wir haben unsere wirtschaftliche Situation in den ersten sechs Monaten deutlich verbessert und werden dieses Jahr erstmals mehr als sechs Millionen Fahrzeuge verkaufen“, sagte Finanzvorstand Hans- Dieter Pötsch bei Vorlage der Zahlen. 2006 waren es 5,7 Millionen. Das operative Konzernergebnis werde 2007 „deutlich“ über dem Vorjahr liegen, sagte Pötsch. Bisher war VW nur von einer Verbesserung ausgegangen.

Obwohl das Geschäft in Deutschland stottert, auch weil Autos wegen der Mehrwertsteuererhöhung oft schon Ende 2006 gekauft worden waren, setzte VW seit Jahresbeginn weltweit so viele Autos ab wie nie zuvor. Der Absatz stieg um 7,8 Prozent auf mehr als drei Millionen Autos. Unter dem Strich – nach Steuern – verdiente VW knapp zwei Milliarden Euro, ein Plus von 65,2 Prozent.

Bei einem Umsatzanstieg von 5,7 Prozent auf 54,9 Milliarden Euro erreichte der Konzern in den ersten sechs Monaten 2007 ein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von 2,8 Milliarden Euro – ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 44,5 Prozent. Im vergangenen Jahr war das Ergebnis noch durch erhebliche Aufwendungen für die Sanierung – insbesondere der Marke VW – belastet worden.

Besonders gute Zahlen bei der für den Konzern maßgeblichen Kennzahl, dem operativen Ergebnis, erreichten die im vorigen Jahr noch kriselnde Kernmarke VW, aber auch die Konzerntöchter Audi und Skoda. Die Marke Volkswagen Pkw konnte ihr operatives Ergebnis mehr als verdoppeln, von 387 auf 981 Millionen Euro. Laut Pötsch ist das auf die gute Absatzentwicklung und die verbesserten Kostenstrukturen zurückzuführen. Der Umsatz der Stammmarke erhöhte sich im zweiten Quartal um 4,8 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro, nachdem er bereits im ersten Quartal um 5,2 Prozent auf 18 Milliarden Euro gestiegen war. Audi erzielte ein operatives Ergebnis von mehr als einer Milliarde Euro nach 723 Millionen im Vorjahr. Auch Skoda und die Nutzfahrzeugsparte verbesserten sich. Profitabel entwickelten sich die Finanzdienstleistungen, die mehr als eine halbe Milliarde Euro zum Betriebsgewinn beisteuerten.

Sorgenkind ist weiter die spanische Tochter Seat, allerdings ist der operative Verlust verringert worden.

Auch bei Produktivität und Auslastung der Werke seien Fortschritte erzielt worden, sagte Pötsch. „Die nachhaltige Verbesserung unserer Kostenstrukturen und Prozesse führten zu einem deutlichen Anstieg unserer Ertragskraft“, sagte er.

Als Treiber der weltweiten Automobilnachfrage sieht VW unter anderem die Länder Osteuropas, Asien – vor allem China – und Südamerika mit Wachstumsraten auf hohem Niveau. In Europa werde sich das Wachstum im laufenden Jahr dagegen etwas verlangsamen. In Deutschland seien erneut auch rückläufige Zulassungszahlen nicht ausgeschlossen. dpa

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