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Wirtschaft: Autohändler müssen das Internet nicht fürchten Studie: Keine Preisvorteile/„Nichts kann Probefahrt ersetzen“

Frankfurt (Main) (ro). Die ohnehin schon sehr geringe Nutzung des Internets zum Kauf eines neuen Autos ist im vergangenen Jahr noch weiter zurückgegangen.

Frankfurt (Main) (ro). Die ohnehin schon sehr geringe Nutzung des Internets zum Kauf eines neuen Autos ist im vergangenen Jahr noch weiter zurückgegangen. Der Marktanteil des Internet beim Neuwagenkauf in Europa, Japan und in den USA lag 2001 bei gerade mal 0,7 Prozent, ein Jahr zuvor waren es noch 1,2 Prozent. Mehr als zwei Drittel der Verbraucher würden außerdem den Supermarkt beim Autokauf nicht in Erwägung ziehen. Dies ergibt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst&Young, die am Montag in Frankfurt vorgestellt wurde.

Auch in den USA ist die InternetQuote mit einem Prozent erstaunlich niedrig. Deutlich höher ist der Internet-Anteil im Gebrauchtwagengeschäft, dort liegt er bei rund fünf Prozent, in den Benelux-Ländern sogar bei rund neun Prozent. Andreas Schlosser, Automobilexperte bei Cap Gemini, führt die Entwicklung zum einen auf die generell abgeflaute Internet-Begeisterung zurück, zum anderen aber auch darauf, dass das Internet beim Neuwagenkauf kaum Vorteile bietet, auch nicht beim Preis. „Das Internet ist derzeit allenfalls ein Informations- und Anbahnungs-Instrument für den Autokauf.“ Allerdings könnten sich, so Schlosser, mehr als 20 Prozent der Verbraucher vorstellen, künftig ihr neues Auto über die Web-Seiten der Hersteller zu bestellen. In Deutschland liegt diese Quote sogar bei 24 Prozent, während sich die Verbraucher in Frankreich, Italien und den Benelux-Ländern mit dem Internet-Autokauf nicht anfreunden können.

Auch der Supermarkt wird nach Erkenntnissen der Studie im Auto-Verkauf künftig nur eine marginale Rolle spielen. „Fast 70 Prozent der Kunden würden den Autokauf in einem nicht spezialisierten Supermarkt nicht einmal in Erwägung ziehen“, sagt Schlosser.

Der Markenhandel wird, so die Erkenntnis der Studie, auch in Zukunft das Neuwagengeschäft dominieren. Dies gelte auch für die Informationsbeschaffung. „Nichts kann die Probefahrt als Information ersetzen“, betont Schlosser. Allerdings stehen Autohändler durch die Neuordnung des Autohandels – Stichwort Gruppenfreistellungsverordnung – erheblich unter Druck. Vor allem der Mehr-Marken-Handel wird Schlosser zufolge zunehmen. Fast 40 Prozent der Händler rechnen damit, so ein Ergebnis der Studie, dass die Margen durch den stärkeren Wettbewerb und durch häufiger gewährte Nachlässe weitgehend aufgezehrt werden.

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