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Wirtschaft: Autohersteller Ford warnt vor drohenden Verlusten

Die Ford Motor Company hat für das vierte Quartal 2001 eine Verlustwarnung herausgegeben. Der US-amerikanische Autohersteller erwartet vor Sonderfaktoren rote Zahlen von 50 Cents je Aktie, teilte der Konzern am Mittwoch vor Beginn der Börsensitzung in New York mit.

Die Ford Motor Company hat für das vierte Quartal 2001 eine Verlustwarnung herausgegeben. Der US-amerikanische Autohersteller erwartet vor Sonderfaktoren rote Zahlen von 50 Cents je Aktie, teilte der Konzern am Mittwoch vor Beginn der Börsensitzung in New York mit. Das Unternehmen führte höhere Kreditverluste auf Grund der schwachen amerikanischen Wirtschaftslage sowie weiter hohe Marketing- und Produktionskosten an. Ford hatte bisher geschätzt, dass sich das operative Ergebnis im vierten Quartal 2001 gegenüber dem Verlust von 28 Cents je Aktie im dritten Quartal verbessern würde. Die Wall-Street-Analysten hatten im Schnitt mit einem operativen Ford-Verlust von 14 Cents je Aktie für die Zeit zwischen Oktober und Dezember gerechnet.

Ford befindet sich in erheblichen Schwierigkeiten. Die Rückrufe von Firestone-Reifen, die für eine Reihe von Unfällen von Ford-Fahrzeugen in den USA verantwortlich gemacht werden, haben drei Milliarden Dollar gekostet. Es gab auch Qualitätsmängel, Produktionsprobleme und Rückrufe. Zudem schrumpften die Marktanteile. Das Unternehmen muss auch kostspielige Nullfinanzierungen für Autokäufe auf Pump im heimischen Markt verkraften, die von General Motors und Chrysler ebenfalls angeboten werden. Vor allem über die günstigen Finanzierungsangebote haben es die amerikanischen Autohersteller geschafft, die Nachfrage trotz der anhaltenden Konjunkturflaute stabil zu halten.

Erst im vergangenen Oktober hatte sich Ford - vor allem auf Drängen der Gründerfamilie des Unternehmens - vom bisherigen Konzernchef Jac Nasser getrennt. Sein Nachfolger wurde William Clay Ford jun., der Urenkel des Firmengründers Henry Ford. William Ford kündigte nach Amtsantritt ein großes Programm zur Kostensenkung vor. Details sollen im kommenden Januar vorgelegt werden. Ford will vor allem die Bestrebungen Nassers weitgehend rückgängig machen, den Konzern zu diversifizieren und stärker auf den Dienstleistungsbereich zu setzen. Jetzt solle vor allem wieder eins im Vordergrund stehen: die Produktion von Autos. Von den Börsen war die Ablösung Nassers zunächst positiv bewertet worden. Auch die Mitarbeiter in der Konzernzentrale begrüßten William Ford bei dessen Amtsantritt mit Applaus. Die aktuellen Zahlen zeigen jedoch, dass die Probleme bei Ford wesentlich größer als bisher erwartet sind.

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