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Wirtschaft: Autoindustrie fürchtet Folgen der Asienkrise

BRÜSSEL (Tsp).Trotz der anhaltenden Währungs- und Wirtschaftsrisiken in Asien bleibt der süd- und südostasiatische Raum für die europäische Automobilindustrie ein wichtiger Zukunftsmarkt.

BRÜSSEL (Tsp).Trotz der anhaltenden Währungs- und Wirtschaftsrisiken in Asien bleibt der süd- und südostasiatische Raum für die europäische Automobilindustrie ein wichtiger Zukunftsmarkt.Davon ist Bernd Pischetsrieder, Vorstandsvorsitzender von BMW und derzeit auch Präsident der Vereinigung der europäischen Autohersteller (ACEA) fest überzeugt.Man baue auf die Reformfähigkeit des japanischen Systems, erklärte er am Freitag.Dann werde sich der Yen mittelfristig auch wieder erholen.Angesichts der möglichen Auswirkungen für die Branche hoffe man allerdings auf mehr Verständnis der Politik für die Belange und Argumente der europäischen Autoindustrie, sagte Pischetsrieder.

Sollte sich die Asienkrise fortsetzen, seien durchaus ernste Konsequenzen für die hiesige Automobilindustrie zu befürchten.Die Absatzzahlen der europäischen Hersteller erfüllten in Japan angesichts der Krise und der kräftigen Yen-Abwertung voraussichtlich nicht die bisherigen Erwartungen.Im vergangenen Jahr erreichten die Europäer auf dem japanischen Automarkt nach Angaben von BMW einen Marktanteil von fünf Prozent.Allein knapp ein Prozent entfiel auf die Münchner Autobauer.Mit 230 000 Wagen wurden im vergangenen Jahr 80 000 Autos mehr in Japan zugelassen als 1994.

"Mit dem Yen als einer der internationalen Leitwährungen erfordert die Lösung des Problems internationale Antworten", erklärte der ACEA-Präsident.Ein Übergreifen der Finanzkrise auf die realen Wirtschaften würde spürbare weltweite Auswirkungen haben.Schließlich sei die Autoindustrie eine Schlüsselindustrie.

Da es sich um eine generelle Krise in Asien handle, wären nach Pischetsrieders Worten sektorspezifische Maßnahmen, etwa protektionistische Maßnahmen, "der völlig falsche Ansatz".Die wesentlichen Maßnahmen in Form einer weiteren Liberalisierung müsse von Japan selbst kommen.Daneben bedürfe es aber einer raschen Nutzung der Instrumente von Internationalem Währungsfonds (IWF), Weltbank und Welthandelsorganisation (WTO).Dabei würden einseitige protektionistische Maßnahmen die Krise eher verschärfen.

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