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Autoindustrie: Neuer Hoffnungsschimmer für Saab

Doch keine Abwicklung? Der niederländische Sportwagenhersteller Spyker hat ein neues Übernahmeangebot für die schwedische Traditionsmarke Saab vorgelegt.

"Winziger Autohersteller erneuert Saab-Angebot" – so titelte heute die Online-Ausgabe der New York Times. Gemeint ist damit der kleine niederländische Sportwagenhersteller Spyker Cars, der recht überraschend ein neues Übernahmeangebot für den schwedischen Autoproduzenten Saab vorgelegt.

General Motors hatte am Freitag die Gespräche über einen Verkauf von seiner Tochter Saab an Spyker für gescheitert erklärt. Die Geschäftstätigkeit von Saab werde eingestellt, hieß es in einer Erklärung. Den 3400 Mitarbeitern werde von Januar an gekündigt.

Am Sonntag sagte nun Spyker-Chef Victor Muller, man sei bereit, "alle Hindernisse für eine rasche Übernahme aus dem Weg zu räumen". Das neue Angebot an General Motors gelte bis einschließlich Montag, sagte Muller. "Wir fordern GM auf, dies seriös in Erwägung zu ziehen". Angaben zur Höhe der neuen Offerte machte Muller nicht. Er erklärte aber, dass Saab "vollständige finanzielle Unterstützung bekommen würde, um als weltweite Marke konkurrenzfähig zu sein". Eine Übernahme würde auch Spyker große Vorteile bieten, unter anderem weil das niederländische Unternehmen dadurch Zugang zum weltweiten Händlernetz von Saab bekäme.

In dem neuen Spyker-Angebot enthalten seien elf Vorschläge, mit denen die Probleme, die bei den Verhandlungen aufgetaucht seien, aus dem Weg geräumt werden sollten. Das neue Gebot hängt demnach nicht mehr von einer Kreditzusage der Europäischen Investitionsbank (EIB) bis Jahresende ab.  Ein Spyker-Sprecher wollte sich nicht zu Finanzierungsfragen äußern. Auch auf angesprochene Probleme wollte er nicht näher eingehen.

Spyker hat im vergangenen Jahr 43 Autos zu einem Stückpreis von 200.000 Euro oder mehr verkauft. Zu den wichtigsten Geldgebern des Unternehmens gehört unter anderem der russische Banken-Magnat Wladimir Antonow. Über seine Convers Group hält er knapp 30 Prozent an Spyker. Der Sportwagenhersteller werde das Geschäft wahrscheinlich über die Ausgabe von Aktien an seine Partner in Russland finanzieren, sagte Jeroen Willard, Analyst beim niederländischen Brokerhaus AEK.

Neben Spyker soll es noch weitere  Interessenten für Saab geben. Seit der Ankündigung vom Freitag seien Anfragen von mehreren Seiten eingegangen, teilte GM mit. Jede von ihnen werde nun geprüft. Bis zum Abschluss dieses Prozesses wollte sich der US-Konzern nicht eingehender äußern.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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