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Wirtschaft: Autoindustrie setzt auf die zweite Jahreshälfte

Schub nach Ende des Irak–Krieges Absatz in den USA nicht gefährdet

München (nad). Die deutsche Automobilindustrie leidet unter der Konjunkturflaute und dem IrakKrieg. Im März seien die Bestellungen und Neuzulassungen verhalten gewesen, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernd Gottschalk, am Mittwochabend im Club Wirtschaftspresse München. Dies sei aber „kein Beinbruch“, weil die Branche insgesamt immer noch relativ stabil sei.

Die Zahl der Neuzulassungen ging im März um ein Prozent zurück; im gesamten ersten Quartal wurden in Deutschland 786000 neu zugelassene Personenwagen registriert – knapp zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Einen Dämpfer erhielt die Branche auch bei den Aufträgen: Nachdem die inländischen Bestellungen im Februar wegen Rabattaktionen und bevorstehender Preiserhöhungen um 16 Prozent gestiegen waren, fielen sie im März um sieben Prozent. Gottschalk nannte die steigende Arbeitslosigkeit und die Entwicklung der Kraftstoffpreise als Ursachen. Einen Lichtblick sieht der VDA im Export: Die Ausfuhren stiegen im März um zehn Prozent; im gesamten ersten Quartal legten sie um neun Prozent zu. Die Auftragseingänge aus dem Ausland nahmen jedoch um fünf Prozent ab. Gottschalk warnte davor, das Jahr zu früh abzuschreiben. Zwar zeichne sich im April noch keine positive Wende ab. „Wir erwarten aber in der zweiten Jahreshälfte einen Schub“, sagte er. Gottschalk geht davon aus, dass ein Ende des Irak-Krieges einen „unglaublichen Erleichterungsfaktor für die Menschen und Märkte“ bringen wird. Deshalb hält der VDA an seiner Prognose fest, wonach in diesem Jahr in Deutschland 3,25 Millionen Personenwagen zugelassen und rund 3,55 Millionen Fahrzeuge exportiert werden sollen. Viel verspricht sich Gottschalk auch vom Wegfall der Firmenwagen-Besteuerungspläne. In den vergangenen vier Monaten sei die Nachfrage nach Firmenwagen um durchschnittlich 18 Prozent eingebrochen.

Die politischen Spannungen zwischen Deutschland und den USA in der Irak-Frage haben das Kaufverhalten der Amerikaner nach Ansicht von Gottschalk nicht beeinflusst. Der Marktanteil der deutschen Marken in den USA sei im ersten Quartal von 9,6 auf 10,2 Prozent gestiegen. Langfristig rechnet der VDA-Präsident mit einem Marktanteil von 15 Prozent in den USA.

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